Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Das Abenteuer geht weiter

Die vergessenen Kinder. Assjah 2
von Juliane Seidel

Was wäre, wenn Träume Wirklichkeit würden? Eine Mutprobe zur Geisterstunde. Der 10-jährige Kim findet in einer Spukvilla einen magischen Gegenstand. Mithilfe des Traumspiegels kann er die Wesen, die er sich im Schlaf ausdenkt, in die Realität holen. Er wünscht sich zahlreiche Geschöpfe herbei, doch je mehr neue Freunde er beschwört, desto größer wird das Ungleichgewicht zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Plötzlich jagen ihn die Namaren, düstere Schatten, die seine einfallsreichen Vorstellungen verschlingen wollen. Kim nimmt seinen Mut zusammen und taucht mit den Feen Silberfünkchen und Goldlöckchen, dem Magier Annatar und dem Rattendrachen Finn in seine Träume ein, um sich den Fantasiefressern zu stellen ...

Meine Meinung:
Das Cover fügt sich perfekt in die Vorlage von Band eins ein. Somit harmonieren beide sicherlich im Regal und haben einen Wiedererkennungswert, was ich sehr schön finde.
Die Figuren sind weitestgehend gleich geblieben.
Da wären also Kim, der Junge mit der blühenden Fantasie,
Annatar, mein heimlicher Favorit und Magier, der mittlerweile sehr an Selbstvertrauen gewonnen hat,
daneben die Feen Silberfünkchen und Goldlöckchen, die quirlig wie immer sind und natürlich
Finn, der knuffige Rattendrache mit dem überschäumenden Temperament.
Doch die Gruppe bekam mit Elisa Verstärkung. Eines der vergessenen Kinder. Mehr erwähne ich hier besser nicht, sonst müsste ich alles Spoilern …
So, zur Sprache sei zu sagen, dass ich Band zwei direkt im Anschluss an Band eins gelesen habe. Somit fielen mir die Wiederholungen, die die Autorin hat einfliesen lassen, natürlich etwas auf, sind aber, wenn man das Gesamtwerk sieht, nicht weiter schlimm, da somit auch das Lesen von Band 2 möglich ist, ohne Band 1 zu kennen. Was ich sehr gelungen finde.
Ein bissl aufgefallen ist mir, dass Band 1 für mich den Eindruck weckte, sehr viel mehr Zeit in Anspruch genommen zu haben. Das fiel mir an der Ausformulierung der Sätze auf, den gewählten Vergleichen und Metaphern. Auf Nachfrage bei der Autorin erfuhr ich, dass Band 2 ein anderes Lektorat durchlaufen hat. Und, wie ich finde, das merkt man.
Nichtsdestotrotz, zaubert die Autorin auch in Band 2 tolle Bilder und Welten in die eigene Fantasie, und selbst als ich dachte, ein Teil aus Band 1 würde sich mit Auftauchen der Himmelsgleiter wiederholen, überraschte sie mich mit einem Wandel.
Fazit:
Für mich persönlich im direkten Vergleich, gefiel mir Band 1 besser, wobei sich Band 2 keinesfalls verstecken muss. Beide Bücher leben durch die blühende Fantasie und unterschiedliche Abenteuer. Die drohende Gefahr in Band 2 ist ganz anders gelagert als in Band 1 und bietet hier wirklich Überraschung und Abwechslung.
Was mir zum Ende hin auffiel

(Achtung Spoiler), ist, dass Melanie plötzlich nicht wieder erwähnt wurde. Zwar kam Kim durch sie auf die vergessenen Kinder und letztlich zu Elisa und er fand den Unterschlupf der Kinder, doch von Melanie fehlte bis zum letzten Wort jede Spur. Das fand ich etwas merkwürdig – ich hatte ihr eine ganz andere Gewichtung beigemessen, beim Lesen.

Nun, da ich aber weiß, wie gerne die Autorin Assjah weiterführen würde, kann es natürlich auch sein, dass Melanie wieder auftaucht.
Ich bin und bleibe gespannt und danke für die Leserunde und Band 2, der mich ebenfalls sehr gut unterhalten hat.