Rezension

Das Grauen geht um im Schwarzwald

Steinkalt -

Steinkalt
von Isa Klink

Bewertet mit 5 Sternen

Spannend, düster, grausig, auch mit einer Prise Liebe, Schwarzwaldambiente, gute Charaktere

„Steinkalt“ von Isa Klink ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Schwarzwald beheimatet ist.

Kurz zum Inhalt:
Die Angst geht um im Schwarzwald, wo ein Serienmörder scheinbar willkürlich seine Opfer auswählt. Die Kriminalpsychologin Cora Brecht ist eigentlich nur in der Gegend, um den Verkauf ihres Elternhauses abzuwickeln, wird aber unversehens in den Fall hineingezogen, gerät sogar in Verdacht. Durch die Ermittlungen trifft sie ihren Jugendfreund Till von der Mordkommission wieder. Schließlich  beginnt sie auf eigene Faust, nach dem Mörder zu forschen. Ein gefährliches Unterfangen …

Das Cover vermittelt ausgezeichnet die diffuse, unheimliche Stimmung in jenem Wald, wo der Serienmörder sein Unwesen treibt. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt in der nicht näher beschriebenen Gegenwart. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft, detailreich. Die Kapitel sind kurz, ohne Zeit- oder Ortsangaben, wodurch man chronologisch nicht gut nachvollziehen kann, über welchen Zeitraum sich die Handlung de facto hinzieht. Sehr interessant fand ich den Bezug zu dem Hauff-Märchen „Das kalte Herz“.

Der Einstieg ist gleich heftig – ein Mörder entnimmt seinem Opfer das warme, pulsierende Herz und ersetzt es durch einen kalten Stein, somit ist auch der Titel des Krimis klar. Nach diesem ersten Spannungsmoment lernt man die Protagonisten Cora und Till kennen. Die Spannung steigt erst wieder nach dem Fund der ersten Leiche und steigert sich so nach und nach bis zum dramatischen Showdown. Etliche Spuren und mehrere Verdächtige geben Raum zum Miträtseln. Diverse Perspektivenwechsel gestalten die Handlung abwechslungsreich, insbesondere jene, die in die Gedankenwelt und die Aktionen des Täters führen. Die Einblicke in Coras Privatleben und die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen ihr und Till verjagt zwischendurch so manch verstörende Bilder aus dem Kopfkino und lässt die Gänsehaut wieder abklingen. Das fand ich wohltuend.

Die Protagonisten sind einmal ganz gut vorgestellt worden, mit Stärken und Schwächen. So einiges aus ihrer Vergangenheit wurde offenbart, beide haben Erlebnisse hinter sich, die sie geprägt haben. Cora erschien mir für eine Psychologin etwas zu impulsiv und emotional. Till blieb neben ihr noch etwas farbloser, aber sehr sympathisch. Bin neugierig, wie sich die beiden in den Fortsetzungsromanen entwickeln werden. Auch die Nebenfiguren wirken authentisch und lebendig.

„Steinkalt“ ist ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Serie. Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle – mit dem Team Cora und Till! Mir hat die Lektüre fesselnde Lesestunden beschert – ich vergebe 5 Sterne!