Rezension

Das h ä t t e gut sein können ...

Ruf der Dämmerung - Sarah Lark

Ruf der Dämmerung
von Sarah Lark

Violas Eltern leben getrennt. Ihre Mutter zusammen mit Viola in Deutschland und Vater Alan, der Ire ist, mit seiner neuen Frau in Irland.
Da Violas Mutter die Chance hat für ein halbes Jahr in die USA zu gehen und an ihrer Karriere zu feilen, zieht Viola für diese Zeit zu ihrem Vater und seiner mittlerweile schwangeren Frau in ein kleines irisches Kaff in der Nähe von Dublin.

Ihr Vater Alan und seine Frau Áinne betreiben dort, gemeinsam mit Áinnes Vater Bill einen Campingplatz am See. Und an diesem begegnet Viola eines Tages den geheimnisvollen und etwas merkwürdigen Jungen Ahi. Nach der ersten kurzen Skepsis verliebt sich Viola in ihn und erfährt schon bald sein Geheimnis: Ahi ist ein Wassergeist - ein sogenannter Kelpie!

Aus dem Buch hätte man sicher etwas machen können. Schon alleine die Idee mit den Wassergeistern die, glaube ich, noch nicht so besonders stark im Fantasy-Genre vertreten sind finde ich sind eine gute Idee.

Allerdings finde ich die Charaktere allesamt etwas komisch und naiv in ihrem Tun, Handeln und ihrer Logik. Vieles ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar oder, um nachvollziehbar zu sein, dann einfach nicht gut genug beschrieben.

Irgendwie werden auch jede Menge Klischees bedient. Ahi ist der tolle geheimnisvolle Typ auf den Mädchen praktisch automatisch fliegen und alle anderen Jungs der Schule sind Sportfreaks die scheinbar alle kein Hirn besitzen oder es nicht einschalten.

Wie sie es braucht wird es von der Autorin passend gemacht. Egal wie unrealistisch das Ganze auch ist - und damit sind nicht die phantastischen Elemente der Geschichte gemeint. ;)

Und warum sind die Stiefmutter Àinne und ihr Vater eigentlich solche "Kotzbrocken"? Es ist wirklich nicht nachvollziehbar wieso der Vater Alan sich in diese Frau verliebt hat und dafür seine Familie sitzen ließ. Sollte das wirklich nur als Begründung dafür herhalten das es nur dann wahre Liebe ist wenn man über das unmöglichste Verhalten des Partners hinwegsehen kann? Komische Botschaft.

Ich finde auch das manche Dinge überhaupt nicht nötig gewesen wären. Der Konflikt ein anderes Wesen als einen Menschen zu lieben, und umgekehrt, und mit den Problemen die das so mit sich bringt konfrontiert zu sein, bietet an sich schon genug Stoff.

Der ja sogar auch durchaus vorkommt - immerhin. Zum Beispiel die Überlegung ob es schlimm ist dass die Kelpies Menschen die Lebensenergie rauben weil sie diese zum Leben benötigen, die Menschen dadurch aber töten. (Eleganterweise "erledigen" sie dabei sowieso nur die unsymphatischten Charaktere.)

Oder ob es ethisch eigentlich viel bedenklicher ist was die Menschen tun. Tiere töten, nur weil das Fleisch gut schmeckt oder man lernen soll wie sie innen aussehen.

Diese und ähnliche Überlegungen und die damit vorhandene Problematik, mit der sich die Protagonistin auseinandersetzen muß sowie die Landschaftsbeschreibungen sind eigentlich das  w a s  mir an diesem Buch gefallen hat.

Jugendbuch hin oder her - ich bin mir ziemlich sicher das mich auch als ich noch in dem Alter der Zielgruppe für "Ruf der Dämmerung" war - dieses Buch genau an den Stellen genervt hätte wo es mich heute auch genervt hat.
 
Achtung: Dieses Buch ist identisch mit Ruf der Dämmerung von Rianna O'Donnell - es ist nur ein weiteres Pseudonym der Autorin - und früher veröffentlicht worden. 

Kommentare

Arietta kommentierte am 30. Januar 2015 um 17:48

Ein Fantastisches Buch fesselnd und Mitreißend.