Rezension

Das Krankenhaus in einer schwierigen Zeit

Sturmtage -

Sturmtage
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Im Jahr 1939 tritt Helene Jacobs im Krankenhaus Waldfriede ihre Stelle als Assistenzärztin an. Der Anfang wird ihr nicht leicht gemacht. Besonders ihr Chef Dr. Hintze hält nicht viel von Frauen im Arztkittel. Als treuer Parteigenosse sieht er Frauen lieber am Herd. Gleich am ersten Tag im Waldfriede trifft Helene den Gärtner Timo. Sie schließt mit ihm Freundschaft, doch bald wird mehr daraus. Als Timo an die Front muß, schwört Helene, auf ihn zu warten. Für das Krankenhaus wird es im Krieg immer schwieriger, den Menschen zu helfen. Die Not ist groß und die Frauen sind fast auf sich allein gestellt. Alle Männer sind eingezogen worden. Übrig blieb nur der junge bulgarische Arzt Dr. Dimitroff. Helene fühlt sich zu ihm hingezogen, doch sie hofft immer noch, daß Timo gesund aus dem Krieg zu ihr zurückkehrt. Als der Krieg zu Ende ist, ist auch das Krankenhaus Waldfriede schwer zerstört. Für Dr. Conradi und Schwester Hanna beginnt nun die Zeit des Wiederaufbaus.

Mit dem Titel "Sturmtage" führt Corina Bomann die Geschichten um "Die Schwestern vom Waldfriede" weiter. Es sind tatsächlich stürmische Zeiten, die das Krankenhaus und seine Mitarbeiter überstehen müssen. Corina Bomann erzählt drastisch, unter welchen Bedingungen die Menschen leben und arbeiten mußten. Man spürt dabei das Mißtrauen, das jeder dem Anderen entgegenbrachte. Sogar Freundschaften gingen deshalb in die Brüche. Manche Menschen ließen sich allzu leicht blenden. Die Geschichte ist gut auf die einzelnen Schicksale bezogen. Dadurch wird die Handlung sehr menschlich. Man kann sich in die Gedanken der Personen leicht hineinversetzen. Beim Lesen empfindet man ihre Stimmungen mit.
In allen drei bisherigen Büchern stehen der Klinikleiter Dr. Conradi und Schwester Hanna wie ein Fels in der Brandung. Ich hoffe, das wird sich auch in Teil vier nicht ändern!