Rezension

Das Schicksal der Beginen - lehrreich und unterhaltsam

Beginenfeuer
von Marie Cristen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Papst gegen König - und die Beginen im Kreuzfeuer

Seit Andrea Schachts Serie um Begine Almut haben mich diese Frauen fasziniert und so griff ich gerne zu diesem Schmöker.

Ysée, Tochter einer Magd, muss nach dem Überfall auf die Burg ihres Herrn fliehen und so landen sie in einem Beginenkloster in Brügge. Dort findet sie einen gewissen Frieden, doch sie passt nicht ins Raster der angepassten stillen Magd, die sie nun bei den Beginen sein muss. Die Magistra ernennt sie zur Novizin der Begine, die sich um die Kranken kümmert und das war Ysées sehnlichster Wunsch. Doch auch dort hat sie es nicht einfach, ist sie doch zu wissbegierig und zu wenig angepasst.

Zugleich findet der Machtkampf zwischen Philipp dem Schönen und Papst Clemens V. statt. Beide entsenden Vertraute nach Brügge, um die SItuation in der Stadt und der Beginen zu erforschen, da der Stand der Beginen aufgelöst oder doch zumindest arg beschnitten werden soll. Bruder Simon und Matthieu, der Gesandte des Königs sind Brüder, doch haben sie sich nach dem Überfall auf die Burg ihres Nachbarn und Kontrahenten nicht mehr gesehen.

In spannenden Bildern beschreibt Marie Cristen die Situation der Beginen im Rahmen der historischen Gegebenheiten. Zunächst waren es mir fast zuviel politische Geschehnisse und Namen, doch nach kurzer Zeit war ich im Geschehen und habe Geschichte geatmet. Ein ganz wunderbarer Roman im Frankreich zu Beginn des 14. Jahrhunderts.