Rezension

Der einzige weibliche Werwolf - ein Grund zum Kämpfen

Die Nacht der Wölfin - Kelley Armstrong

Die Nacht der Wölfin
von Kelley Armstrong

Bewertet mit 5 Sternen

Ein unglaublicher Start in eine neue Reihe. Super Charaktere, spannende Handlung und ganz viel Gefühl.

Inhalt:
(Klappentext)

Elena Michaels ist eine attraktive junge Journalistin. Und wie jede Frau hat sie ihre Geheimnisse. Nichts Außergewöhnliches, oder? Doch Elena hat ein Geheimnis, das sie zur außergewöhnlichsten Frau überhaupt macht: Sie ist ein Werwolf. Der einzige weibliche Werwolf auf Erden.  

Mein Kommentar: 
Dies ist mein erstes Buch der Autorin. Ich bin durch Zufall auf diese Reihe gestoßen, da sie verfilmt wurde. Die ersten beiden Bände sind die Grundlage der Serie Bitten. 

Die Autorin hat einen beschreibenden, spannenden und fesselnden Schreibstil. Man wird von der ersten Seite im Buch gefangen genommen und nicht mehr losgelassen. 

Die Handlung ist sehr spannend und abwechslungsreich. Es gibt einige unerwartete Wendungen, die ich so nie kommen gesehen hätte. Dadurch dass das Buch aus der Ich-Perspektive von Elena geschrieben ist, bekommt man einen viel tieferen Einblick in die gesamte Geschichte. Ich fühlte mich manchmal wirklich so, als wäre ich selbst vor Ort und erlebe die Handlung gerade. Ich habe mit der Protagonistin mitgefiebert, mir ihr geflucht, geliebt, getrauert und gelitten.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Man erfährt sehr viel über sie. Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Rudel. Sie werden jedoch auch nicht durchwegs positiv dargestellt. Dies gefällt mir unheimlich gut, da die Charaktere dadurch viel realistischer und echter wirken. Aber auch die Gegenspieler des Rudels sind sehr gut portraitiert.

Elena Michaels ist die Protagonistin und Hauptperson des Buches. Sie ist der einzige weibliche Werwolf auf der gesamten Welt. Niemand kann sich wirklich erklären, wieso Frauen die Verwandlung nicht überleben. Dies hat für Elena den Vorteil, dass sie beinahe unantastbar ist und sie tun und lassen kann was sie will, aber auch den Nachteil, dass die meisten männlichen Werwölfe sie besitzen wollen. 

Sie ist nicht der typische weibliche Hauptcharakter. Dies finde ich sehr erfrischend und spannend. Elena hatte eine sehr schwere Kindheit. Durch einen Autounfall hat sie ihre Eltern verloren und ist seitdem traumatisiert von einem Pflegeelternpaar zum nächsten gewandert. Im Buch gibt es auch einige Hinweise, dass sie von ihren Pflegevätern sexuell missbraucht wurde. 

Elena Michaels ist eine sehr sture, selbstsichere und manchmal auch aggressive Persönlichkeit. Sie trägt sehr viel Wut in sich, gibt die Schuld daran aber ausschließlich dem Wolf in sich. Sie macht eine unheimliche Charakterentwicklung durch. Am Anfang des Buches war der Wolf ihr Feind. Elena beginnt aber im Laufe des Buches ihn anzunehmen und wird sehr viel ruhiger und gelöster. 

Eine weitere sehr wichtige Person in dem Buch ist Clayton Danvers. Er wurde bereits in seiner Kindheit von einem Werwolf gebissen, woraufhin er sich selbst verwandelte. Dadurch ist der Wolf viel mehr ein Teil von ihm, als bei jedem anderen. Er ist, wie er sich im Buch selbst so schön nennt, der örtliche Psychopath und Henker des Rudels. Clayton war außerdem auch der Verlobte von Elena, bevor er sie gebissen und damit zum Werwolf gemacht hatte. 

Die Beziehung zwischen Elena und Clayton ist sehr kompliziert und verstrickt. Elena kann es Clayton nicht verzeihen, dass er sie gebissen hat und macht ihm diesbezüglich viele Vorwürfe und das Leben ziemlich schwer. Zwischen den beiden sprühen die Funken jedoch gewaltig. Im Laufe des Buches kommen die beiden sich jedoch wieder näher. Sie sind jedoch eine ziemlich explosive Kombination. 

Im Buch kommen einige Gewalt - und Sexszenen vor. Beide sind wirklich gut geschrieben, detailreich und prickelnd, jedoch ohne dass es zu viel wird. Die erotischen Szenen sind sehr leidenschaftlich und voller Gefühl. Bei den Gewaltszenen hatte ich manchmal das Gefühl als wäre ich selbst mitten drin im Geschehen und würde die Situation mit eigenen Augen sehen. 

Mein Fazit:
Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und vor allem auch vielschichtig, die Handlung ist sehr spannend und der Fantasieaspekt hat eine unheimlich gute Rolle in dem Buch. Ich freue mich darauf, weitere Bücher aus der Serie zu lesen. 

Ganz liebe Grüße,
Niknak