Rezension

Der ewige Krieg

Der ewige Krieg - Joe Haldeman

Der ewige Krieg
von Joe Haldeman

Bewertet mit 5 Sternen

 

Im Weltall herrscht Krieg. Die Raumschiffe der Erde wurden auf ihrer Reise durch die endlosen Weiten des Alls angegriffen und sind spurlos verschwunden. Die Jugend der Erde ist aufgerufen sie gegen die Aggressoren aus dem All zu verteidigen. Zumindest sehen das die Militärs so und führen die Wehrpflicht auf der Erde wieder ein.

William Mandela ist einer der „Glücklichen“ die nun zunächst durch die Grundausbildung müssen, wo sie solch inspirierende Dinge wie die zehn lautlosen Methoden einen Gegner zu töten erlernen. Die Armee der Zukunft macht keinen Unterschied mehr zwischen Männern und Frauen. Sie werden gemeinsam ausgebildet, kämpfen zusammen und schlafen auch zusammen. Wechselnde Sexualpartner sind in dieser Armee normal und auch Drogen werden toleriert. Beides ist nötig um die Härte und Stumpfsinnigkeit der Ausbildung zu überstehen. Die Ausbildung erfolgt zunächst auf der Erde, später auf  einem fremden lebensfeindlichen Planeten . Nicht alle überstehen sie unversehrt und einige überstehen sie gar nicht. So hat Mandelas Einheit ihre ersten Verluste schon lange vor der ersten Feindberührung. Zu ihren Einsätzen reisen die Sollten der Zukunft durch sogenannte Kollapsare  die sie mit Überlichtgeschwindigkeit an ihren Zielort bringen. Für die Soldaten vergeht dabei nur wenige Tage auf der Erde jedoch Jahre und Jahrzehnte. Zum einen bedeutet das, es ist  nicht klar auf welcher technischen Stufe sich der Gegner am andern Ende der Reise befindet. Zum andern erwartet die Heimkehrer in eine ihnen völlig fremde Gesellschaft. So kehren Mandela und seine Partnerin nach ihrem ersten Einsatz auf eine Erde zurück, die immer mehr der Barbarei und der sozialen Kälte anheim fällt. In dieser Welt werden Menschen ab einem bestimmten Altern nach ihrer Nützlichkeit für die Gesellschaft eingestuft und danach richtet sich auch ihrer medizinische Versorgung. Außerstande sich anzupassen verpflichtet sich Mandela zusammen mit seiner Partnerin erneut zum Militärdienst, denn das ist nun alles was er noch kennt und was er noch kann. Was wird sie bei ihrem nächsten Einsatz erwarten und wie wird die Erde aussehen zu der sie danach  zurückkehren ...... falls sie zurückkehren?

 

Haldemann hat selbst im Krieg in Vietnam gedient. Er kennt also die Armee und den Krieg aus eigener Erfahrung.  Er studierte Physik, Astronomie, Mathematik und Informatik an der Universität von Maryland bevor er 1967 zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Er verarbeitete seine Erlebnisse in diese seinem wohl bekanntesten Roman. Seine Protagonisten kämpfen, wie viele junge Amerikaner  in Vietnam auch,  in einem Krieg den sie nicht verstehen gegen eine Gegner über den sie nichts wissen als das was  man ihnen sagt. Ihre Heimat ist ihnen fremd geworden. Haldemann greift in diesen Heimkehrer Szenarien auch mögliche Entwicklungen der Menschheit auf um auf Probleme der realen Welt hinzuweisen. Dabei bleibt die Geschichte spannend und man hofft und bangt mit Mandela während man ihn durch den Wirren seiner Einsätze und der Zeit auf der Erde begleitet. Ursprünglich begann die Handlung des  1997 . Da wie wir nun wissen in jenem Jahr kein intergalaktischer Krieg ausgebrochen ist wurde sie in einer Neuauflage ins Jahr 2297 verlegt, da es für Menschen des 21. Jahrhunderts doch etwas absurd währe einen Roman zu lesen in dem die Menschen im 20 Jahrhundert in eben jenen besagten intergalaktischen  Krieg verwickelt wurden. Die Aussage des Buches ändert sich dadurch nicht denn:  Zitat „ Sollte es dann noch Kriege, gar interstellare Kriege, geben, wird sich gewiss viel verändert haben – der Barras (Soldatenslang für die Armee bzw das Militär)  wahrscheinlich nicht!“ Das Buch wurde unter anderem mit dem Hugo Award und dem Nebular Award  ausgezeichnet.