Rezension

Der krasseste Drogentrip seit "Fear and Loathing in Las Vegas"

Strobo - Airen

Strobo
von Airen

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:
Airen führt ein Doppelleben. Tagsüber arbeitet er bis zu 14 Stunden in einer Berliner Unternehmensberatung, nachts feiert er nicht minder heftig in den Technoclubs der Stadt, meist im Berghain, das als bester und härtester Club der Welt gilt. Ohne Rücksicht auf körperliche und seelische Gesundheit, ohne Gedanken an den nächsten Tag gibt Airen sich ganz dem Augenblick hin, verschreibt sich mit Haut und Haar dem ultimativen Kick. Er berauscht sich an Alkohol und anderen Drogen, nimmt alles von Haschisch bis Heroin, schluckt Pillen, schmeißt Trips, tanzt bis zur toalen Erschöpfung, hat in den Darkrooms des Berghain anonymen, harten Sex mit Männern, geht zu Huren, kassiert Hausverbote, und mehr als einmal wacht er ohne einen Cent in der Tasche, dafür mit einem totalen Filmriss auf. Die Momente absoluten Glücks bei Nacht, die Stunden voller Selbstekel und Reue bei Tag, all das verarbeitet er - oft noch berauscht von den Ereignissen der vorangegangenen Nacht - in seinem Blog.

 

Meinung:

Wow, was soll ich sagen? Wie in der Überschrift zu lesen begab ich mich mit diesem Buch auf den krassesten Drogentrip seit "Fear and Loathing in Las Vegas". Unverblühmt und ohne Rücksicht auf den Leser erzählt der Blogger Airen von seinem ausschweifenden Party- und Sexleben in Berlin. Hierbei handelt es sich um eine Art Sammlung seiner Blogeinträge. Da ich selbst großer Fan der Hauptstadt bin -und natürlich auch schon einiges vom legendären "Berghain" gehört habe- war für mich sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Der Schreibstil des Autors ist meiner Meinung nach stark gewöhnungsbedürftig.... an sich ist er sehr flüssig, nichts kompliziertes, aber hauptsächlich dann, wenn der Autor mal wieder einen Totalabsturz hatte, sehr verwirrend. An einigen Stellen verliert man einfach den Durchblick, kann nicht mehr folgen und fragt sich, ob man diese krasse Partynacht am eigenen Leib miterlebt hat und deswegen so verpeilt ist. . Vielleicht werden diese Passagen klarer wenn man selbst gewisse Substanzen intus hat ;) Rückblickend hatte ich den Eindruck dass der Autor mich mit seinem Schreibstil regelrecht durch das Buch gehetzt hat. Von einem total kranken Trip zum nächsten. Selbst als ich das Buch zuende gelesen hatte ließ es mich nicht mehr los. Völlig fertig und aufgekratzt lag ich abends im Bett und dachte "Was für ein kranker Scheiß"

 

Fazit

Im Großen und Ganzen ließ mich das Buch doch sehr verwirrt zurück (daher auch "nur" 3 Sterne).  Ich konnte an einigen Stellen einfach nicht folgen. Man ist gleichzeitig fasziniert und angeekelt. Empfindet das Buch als so krank, dass man es am liebsten in die Ecke werfen würde und ist im nächsten Moment so fasziniert, dass man es nicht aus der Hand legen kann. Dieses Buch ist wie ein Autounfall....schrecklich.... aber man kann nicht aufhören hinzustarren.