Rezension

Der Mann, der die Leser fesselt

Das Mädchen, das verstummte
von Michael Hjorth Hans Rosenfeldt

Bewertet mit 5 Sternen

Endlich ist er zurück – Sebastian Bergman, der eigenbrötlerische Kriminalpsychologe mit seinem Hang zu den zwei F’s. Frauen und Faulheit. Doch diesmal ist es anders. Nicht nur, dass Sebastian äußerst vorsichtig agieren muss, um seine Tochter Vanja für sich zu gewinnen. Auch seine Vergangenheit holt ihn ein, als er in seinem neuesten Kriminalfall ein 10jähriges Mädchen betreut – ein Mädchen, das so alt ist wie seine verstorbene Tochter jetzt wäre.

Ich fand den vierten Bergman-Krimi um Längen besser als den Vorgänger-Band (auch wenn das Finale diesmal nicht ganz so furios ist und der Cliffhanger nicht ganz so gemein). Diesmal halten sich Kriminalfall und Privates der (mittlerweile liebgewonnenen) Ermittler die Waage, was dem Buch aus meiner Sicht sehr gut tut. Das Private hat im letzten Band meines Erachtens zuviel Raum eingenommen.

Nun also wieder ein rundum gelungener Krimi/Thriller, dessen zunächst vorhersehbar geglaubte Auflösung doch noch ein wenig verschwimmt und am Ende – wie so oft im Leben – Raum für Spekulationen lässt.

Sehr interessant, aber auch verstörend, fand ich die Entwicklung von Billy, einem der Ermittler. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, um das Leseerlebnis nicht zu beeinträchtigen. Ich bin sehr gespannt, wie dieser Handlungsstrang im nächsten Teil weitergesponnen wird. Deshalb freue ich mich jetzt schon drauf und hoffe, dass uns die Herren Hjorth und Rosenfeldt nicht zu lange warten lassen.