Rezension

Der Meckeronkel der Nation

Die Abgestellten - Günter Ogger

Die Abgestellten
von Günter Ogger

Bewertet mit 1 Sternen

2007 erscheint Oggers Nachruf auf den festen Arbeitsplatz: „Die Abgestellten“. Darin prophezeit er den Büroangestellten ein düstere Zukunft, schlimmer als der Niedergang der Arbeiterklasse. Es drohen Entlassungen, Entlassungen und nochmals Entlassungen. Dazu Kürzungen, Schließungen und Stillegungen.
Folgt man Oggers Argumentation, hat man den Eindruck, uns bliebe künftig nichts anderes übrig als uns aufzuhängen. So düster beschreibt er unsere Zukunftsaussichten. Alle öffentlichen Einrichtungen würden kostenpflichtig werden, an den privatisierten Bundesstraßen und Autobahnen werde Maut erhoben und Strom, Gas und Wasser gäbe es bald nur noch gegen Vorkasse.
Neben den Angestellten seien auch die Selbständigen kaum besser dran und zur Selbstausbeutung verdammt. Zur Abrundung gibt es natürlich wieder die üblichen Schimpfkanonen auf Manager, Gewerkschaften und Politiker sowie die aktuellen Korruptionsskandale.
Nebenbei kommt Ogger auf das öknomische Prinzip (Minimal-/ Maximalprinzip der Betriebswirtschaftslehre) zu sprechen, doch bei ihm heisst es „...maximaler Erträge bei minimalem Aufwand“, was natürlich Unsinn ist. Jeder Wirtschaftswissenschaftler weiß, dass beides gleichzeitig nicht möglich ist. Entweder ist der Ertrag vorgegeben und ich versuche ihn mit minimalem Aufwand zu erreichen, oder aber ich will aus einem bestimmten Aufwand das Maximale herausholen. Beide Größen, Aufwand und Ertrag, gleichzeitig zu optimieren, ist nicht möglich.