Rezension

Der Mistral und seine Auswirkungen

Mörderischer Mistral - Cay Rademacher

Mörderischer Mistral
von Cay Rademacher

Bewertet mit 5 Sternen

Cay Rademacher entführt die Leser in die Provence. Capitaine Roger Blanc, einst Ermittler in Korruptionsfällen in Paris, steht vor den Trümmern seiner beruflichen und privaten Existenz. Seine Frau ist ihm davongelaufen, ein Staatssekretär hat ihm seine Karriere ruiniert, ein kleines Dorf mit schrulligen Kollegen – das sind die Zutaten, die einen netten, leichten Sommerkrimi versprechen.

Die Leser wreden nicht enttäuscht.

Während sich Blanc versucht, in der baufälligen Ölmühle seines verstorbenen Onkels halbwegs einzurichten, passiert der erste Mord: der Körpers eines Kleinganoven wird auf der Mülldeponie verbrannt.

Ausgerechnet die Gemahlin des Staatssekretärs, der für seine Versetzung verantwortlich, ist die leitende Staatsanwältin. Roger Blanc sieht Komplikationen heraufziehen. Die örtlichen Politiker intervenieren, es gibt eine Menge Verdächtige. Blancs etwas unorthodoxe Ermittlungsmethoden überzeugen die gefürchtete Staatsanwältin ….

Interessant finde ich die Bemerkung, das der „Mistral“ ein Milderungsgrund bei Verbrechen war. Manche Leute für Taten während des Windes „Unzurechnungsfähigkeit“ attestiert bekamen.

Ein gut strukturierter, leicht lesbarer Krimi, der mit dem einen oder anderen Klischee spielt und sich manchmal auch ein wenig subtil darüber lustig macht.

Mir hat das Buch gefallen. Ich werde auch den zweiten Band „Tödliche Camargue“ lesen.