Rezension

Der Mord an einem Forscher

London Black -

London Black
von Jack Lutz

Bewertet mit 4 Sternen

London Black: Wirst du überleben? Von Jack Lutz erschien am 28.07.2023 im Lübbe Verlag.

Das Cover fällt sofort ins Auge, die Iris umhüllt von Schwarz, düster mutet es an, lässt sofort an einen Thriller denken.

London wurde 2027 von terroristischen Anschlägen mit dem Nervengift London Black schwer getroffen. Viele starben, 10% der Bevölkerung zählen zu Vulnerablen, seit dem Tag überleben sie Dank eines Gegenmittels, täglich muss es gespritzt werden. DI Lucy Stone ist eine von ihnen. Nun zwei Jahre später wurde der Forscher und Erfinder des Gegenmittels getötet. Lucy und ihr neuer Kollege wurden mit den Ermittlungen betraut. Wer steckt hinter dem Mord?

Der Autor entwirft mit seiner Geschichte, ein denkbar realistisches Szenario, das auf einen Terroranschlag mit Nervengift folgt. Sehr düster und eindringlich lässt er, in einzelnen Kapiteln, Lucys Gedanken einfließen. Sie beleuchten ihr Leben vor und unmittelbar nach dem Anschlag. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, er ist ausführlich, lebendig und abwechslungsreich. An Charakteren gibt es eine Fülle, sie spielen kleinere und größere Rollen, mal als Verdächtige, oder sie gehören zum Umfeld von Lucy.
Der Spannungsbogen beginnt nach nach wenigen Seiten anzusteigen. In der Mitte des dystopischen Thrillers gibt es einige Längen, bis die Handlung wieder Fahrt aufnimmt. Am Ende wird die Spannungsschraube deutlich angezogen, so fiebert der Leser:in dem Ende entgegen.

Fazit: Insgesamt hat mir London Black gut gefallen, bis auf den langatmigen Mittelteil. Die Idee einen Terroranschlag mit Nervengift zu verüben, fand ich sehr interessant und realistisch dargestellt. Die düstere Atmosphäre wird gut transportiert. Charaktere gab es viele, einige waren sehr blass. Ich empfehle den dystopischen Thriller gerne weiter.