Rezension

Der Richter und die Rache

Richter morden besser -

Richter morden besser
von Thorsten Schleif

Bewertet mit 4 Sternen

ein etwas anderer sehr unterhaltsamer Krimi

Siggi Buckmann ist Richter geworden, um die Welt ein Stück gerechter zu machen. Nach vielen Jahren im Amt macht er desillusioniert nur noch Dienst nach Vorschrift. Doch dann stirbt der obdachlose Junkie Fredi. Doch die Ermittlungen werden eingestellt. Buckmann will sich damit nicht abfinden und schmiedet einen Plan.

Thorsten Schleif, Jahrgang 1980, studierte Rechtswissenschaften in Bonn und ist Vorsitzender des Schöffengerichts und Jugendrichter am Amtsgericht Dinslaken. Nach zwei Sachbüchern und zwei Hörbüchern ist „Richter morden besser“ sein erster Roman.

Das gut gemachte Cover zeigt einen Hammer, den die amerikanischen Richter verwenden. Durch den Blutfleck wird sehr deutlich, wozu er hier benutzt wurde. Der Hammer spielt eine sehr kleine Rolle in dem Roman und ist gut gewählt.

Als Richter ist Schleif geradezu prädestiniert, dieses Buch zu schreiben. Es wird als Roman bezeichnet, ich würde es eher im Krimi-Genre ansiedeln. Der Autor beschreibt überwiegend aus der Sicht seines sympathischen Protagonisten Buckmann. Eine schöne Idee ist es, seine Gedanken zu notieren und so den Unterschied zum Gesagten wirken zu lassen. Alle Figuren werden in wenigen Sätzen authentisch gezeichnet, sei es die junge Chantal, die sich leider in den Falschen verliebt, sei es Fredi, den ein schwerer Schicksalsschlag aus der Bahn geworfen hat oder Richter, Staatsanwälte, Anwälte und Ermittler in unterschiedlichsten Funktionen und Bereichen. Der Plan, den Buckmann entwickelt, als die Ermittlungen im Fall Fredi eingestellt werden, ist sehr perfide und ebenso durchdacht.

Schleif schreibt einen lockeren, gut lesbaren Schreibstil mit sehr viel trockenem Humor und Sarkasmus, eine sehr gelungene Mischung.

Fazit: ein etwas anderer Krimi, der mich gut unterhalten hat.