Rezension

Der Roman erzählt nicht nur die Geschichte einer jungen Liebe, sondern räumt gleichzeitig mit Vorurteilen über junge Eltern auf

So geht Liebe - Katie Cotugno

So geht Liebe
von Katie Cotugno

– Sawyers Kampf um Reena, seine Familie und seine Liebe … –

Reena kennt Sawyer bereits ihr ganzes Leben und doch wird sie mit 15 Jahren noch immer nervös, sobald sie ihn bemerkt. In all der Zeit der heimlichen Vergötterung hat sie sich allerdings eine undurchdringliche Maske antrainiert, hinter die sie nicht einmal ihre beste Freundin Allie blicken lässt. Eines Tages erfüllt sich dann Reenas Traum und aus ihr und Sawyer wird trotz der Ablehnung der Eltern ein Paar. Obwohl sich die beiden mögen und sich vollkommen ihren Gefühlen hingeben, wird die junge Beziehung der beiden von dunklen Wolken überschattet. Schließlich sieht Sawyer nur noch einen Ausweg – die Flucht. Er lässt zwar seine Freundin Reena zurück, doch sie ist nicht wirklich alleine, denn das erst 16-jährige Mädchen erwartet ein Kind von Sawyer.

Monate später reißt es Reena im Supermarkt förmlich den Boden unter den Füßen weg. Vor ihr steht nämlich der lange verschollene Sawyer und begrüßt sie fast, als sei er nie fort gewesen. Doch für das junge Mädchen hat sich einiges verändert. Sie hat noch vor der Geburt ihren Schulabschluss gemacht und nun für sich und ihre kleine Tochter ein bescheidenes Leben aufgebaut. Während Sawyer unauffindbar war, war sie den Vorwürfen und der Missbilligung der Familien ausgesetzt und hatte keine Möglichkeit diesen Situationen zu entfliehen. Doch noch mehr hat sich in Reenas Leben geändert. Der Platz als Freund an Reenas Seite ist nicht mehr frei, denn heute gehört ihr Herz Aaron, doch Sawyer will um sein Leben, seine Familie und seine Liebe kämpfen …

Sawyer gibt nicht auf, natürlich. Mein ganzes Leben schon lese ich in seinem Gesicht wie im Kaffeesatz, und an dem Abend, als ich aus der Küche seiner Eltern stürmte, verriet mir seine Miene ziemlich deutlich, dass wir aus seiner Sicht noch nicht fertig miteinander waren. Ab Wochenmitte ist die Frage nur noch, wann er den nächsten Vorstoß macht.
– Seite 189 –

– Der Roman erzählt nicht nur die Geschichte einer jungen Liebe, sondern räumt gleichzeitig mit Vorurteilen über junge Eltern auf – 

Die ungewöhnliche Geschichte der jungen Eltern Sawyer und Reena wird aus der Sicht der jungen Mutter erzählt. Dabei wechseln sich Episoden aus der Vergangenheit und der Gegenwart ab und enden ziemlich oft mit Cliffhangern. Somit hält sich innerhalb der Handlung kontinuierlich ein Spannungsbogen, der mich dazu brachte, diese wundervolle Geschichte an nur einem Abend zu lesen. Einen riesigen Bonuspunkt bekommt der Roman von mir für die Darstellung der jungen Mutter. Entgegen vieler Vorurteile bedeutet eine frühe Mutterschaft nämlich nicht sofort das verantwortungslose und überforderte Lotterleben, das häufig in den Medien gezeichnet wird. Ganz im Gegenteil: Reena erlangte noch vor der Geburt ihres Kindes ihren Highschool Abschluss und entwickelt sich dank der Unterstützung von Freunden und Familie auch nach der Geburt stetig weiter, denn vorbildliches Verhalten hin oder her, ist es unwahrscheinlich, dass eine 16-Jährige die Erziehung eines Kindes alleine stemmt. Trotzdem zeigt Reenas Umgang mit ihrer Tochter ihre geistige und emotionale Reife.

Sawyer hingegen scheint fast ein Eindringling in Reenas neu geordnetem Kosmos zu sein. Zunächst einmal wissen wir schließlich, dass er seine frühere Freundin ohne ein Wort verlassen hat. So einen Kerl kann man nicht mögen, oder? Falsch gedacht, zumindest mein Herz hat er im Sturm erobert. Zwar gab es immer wieder Momente, in denen ich ihn nicht verstand oder seine Taten nicht nachvollziehen konnte, doch war mir immer wieder bewusst, dass er eigentlich ein feiner Kerl ist. Das ist übrigens fast schon ein Wunder, denn im Gegensatz zu Reenas Eltern gehört zumindest seine Mutter dem Typ Mensch an, den man nicht einmal unbedingt in der Nachbarschaft wohnen haben will.

– Fazit – 

Wie man vielleicht schon an meiner Rezension merkt, steht bei diesem Roman nicht primär die Handlung im Vordergrund. Viel wichtiger ist die Entwicklung der Charaktere sowie die Darstellung der Gefühlswelt und des Zwischenmenschlichen. Dementsprechend ruhig empfand ich auch die Sprache des Romans. Für mich ist So geht Liebe von Katie Cotugno ein gelungenes Gesamtpaket und bereitet besonders viel Freude, wenn das Leserherz sich wieder einmal nach einem positiven und warmherzigen Roman sehnt, der einen mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen zurücklässt.