Rezension

Der spannenende Auftakt einer Familiensaga

Das Schwert des Normannen - Ulf Schiewe

Das Schwert des Normannen
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

Ulf Schiewe erzählt in seinem Buch „Das Schwert der Normannen“ die Geschichte einer (Aufsteiger)dynastie. Wir befinden uns im 11. Jahrhundert in der Normandie.

Die Normannen halten anfänglich die Nord- und Ostsee sowie Teile der britischen Inseln in Atem.

Das vorliegende Buch ist das erste, einer Trilogie. Es ist aus der außergewöhnlichen Sicht des jungen Gilbert geschrieben. Gilberts Dorf in Dänemark wurde einst von den Normannen dem Erdboden gleichgemacht und er selbst geraubt. Anders, als die anderen Sklaven, wurde er von Fressenda, der normannischen Fürstin als weiterer Sohn gesehen und als solcher aufgezogen.

Eine weitere Hauptfigur ist Robert Guiscard von Hauteville, genannt das Schlitzohr. Gemeinsam mit seinen Brüdern erobert er von der Normandie aus große Teile Italiens. Immer auf der Suche nach Gold und Schätzen warten jede Menge Abenteuer, Scharmützel und Gefechte auf die berühmt-berüchtigten Normannen.

Intrigen, Verrat - auch von Seiten von engsten Vertrauten oder Gemahlinnen - sind immer an der Seite der Krieger.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Dazu trägt auch die ungewöhnliche Erzählperspektive bei. Der Autor beschreibt mit viel Liebe zum Detail das Leben und die Ausrüstung im frühen Mittelalter. Der eine oder andere Seitenhieb auf die Geschichte (z.B. William, der Eroberer) lässt den geneigten Leser schmunzeln. Die Konflikte zwischen den einzelnen Fürstentümern Italiens, dem Papst in Rom und Byzanz in jeweils wechselnden Koalitionen werden sehr interessant dargestellt. Hier muss ich manchmal Mr. Google oder Wikipedia befragen, da mir die einzelnen Details nicht so geläufig sind.

Wer Interesse am Mittelalter außerhalb der Kreuzzüge und der Minnesänger hat, kann wohl an dieser Trilogie nicht vorbei.