Rezension

Der Unheimliche Mann

Epiphanie -

Epiphanie
von Nicole Siemer

Eddie Quinn sitzt im Gefängnis von Grubingen ein, da er für drei grausame Morde verantwortlich gemacht wird. Der forensische Psychiater Doktor Phillip Meiners soll nun die Schuldfähigkeit von Eddie feststellen. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen beteuert Eddie seine Unschuld und erklärt sich bereit Dr. Meiners seine Geschichte zu erzählen, deutet aber darauf hin, sich vor dem "Unheimlichen Mann" in Acht zu nehmen, der daraufhin die Kontrolle über das Leben des Psychiaters übernehmen wird. Meiners stellt sich der Aufgabe und bemerkt schon nach den ersten Treffen, dass die Schicksale der Beiden durchaus Parallelen aufweisen. Wird ihn der "Unheimliche Mann" heimsuchen?

Die junge Autorin Nicole Siemer hat mit Epiphanie aus meiner Sicht einen gelungenen Psycho-Horror-Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem atmosphärischen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die düstere und bedrohliche Welt des inhaftierten Eddie Quinn entführt hat. Durch das Auftreten des "Unheimlichen Mannes" sorgt Nicole Siemers für einen ordentlichen Schub Thrill und verleiht der Geschichte einen mystischen Rahmen. Der Spannungsbogen wird mit den ungeklärten Tötungsdelikten um das Leben von Eddie Quinn gut aufgebaut und über seinen weiteren Schicksalsverlauf und dem mysteriösen Auftritten des "Unheimlichen Mannes" auf einem hohen Niveau gehalten. Bemerkenswert für mich, dass es der Autorin gelingt, der schwer durchschaubaren Geschichte einen gelungenen Plot zu verpassen, der den Thriller aus meiner Sicht hervorragend abrundet.

Insgesamt hat mir Nicole Siemer mit "Epiphanie" einige schaurige Stunden beschert, was in erster Linie der clever aufgebauten Geschichte, den interessant charakterisierten Hauptprotagonisten und dem Erzähltalent der Autorin zu verdanken ist. Wer Lust auf ein wenig Grusel hat, dem sei das Buch ans Herz gelegt, welches ich hiermit gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.