Der Vollstrecker
Bewertet mit 4 Sternen
Im 10. Fall der Kult-Reihe um Ann Kathrin Klaasen steht ihr ehemaliger Chef Ubbo Heide im Mittelpunkt. Ihn beschäftigen die Fälle, die er nicht lösen konnte, wie er in seinem erfolgreichen Buch darlegt. Und noch jemanden beschäftigt genau dies: Der Vollstrecker will die mutmaßlichen Täter unbedingt strafen und greift zur Selbstjustiz.
Das Privatleben spielt in dieser Reihe ebenfalls eine Rolle. Hier bauen die Bände aufeinander auf, während die Fälle jeweils abgeschlossen sind. Deshalb ist ein Einstieg ohne die vorhergehenden Krimis möglich.
Die Protagonisten dieser wunderbaren Reihe dürften inzwischen hinlänglich bekannt sein. Vor allem Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen, die die heimliche Chefin des Teams ist, ist wieder bei sich (nach dem 9. Fall, der mir nicht gefallen hat) und ermittelt mit viel Hingabe und Kombinationsvermögen, geht es doch um den von ihr so verehrten Ubbo Heide. Auch die weiteren Team-Mitglieder werden gut beschrieben. Unerklärlich bleibt mir allerdings, wie jemand wie Rupert wichtige Aufgaben übertragen bekommt. Martin Büscher ist der neue Leiter Zentraler Kriminaldienst, eine Aufgabe, die er nicht übernehmen wollte, ist Ann Kathrin Klaasen doch auch gefürchtet. Als Ubbo Heide mit ins Boot kommt, ist Büscher zunächst unsicher. Er schlägt sich insgesamt wacker, hält sich zurück, hört zu, spielt mit und hat am Ende eine Idee, die ihm Ubbo Heides Anerkennung sichert. Und Frank Weller ist eifersüchtig, wer hätte das gedacht.
Die Beweggründe des Täters und sein Vorgehen werden aus seiner Sicht erzählt. Er ist den Ermittlern immer einen Schritt voraus und schafft es am Ende auch, Ann Kathrin zu überraschen. Allerdings hat er nicht mit Carola Heide gerechnet.
Erwähnen möchte ich noch das Lokalkolorit, das in jedem Band eine wichtige Rolle spielt, so auch hier. Es macht Lust auf einen Besuch in Norden und auf den Inseln, trotz der grausamen Ereignisse.
Fazit: ein unterhaltsamer und spannender Band der Ostfriesen-Reihe.