Der Wald
Bewertet mit 5 Sternen
Richard Laymon hat es wieder mal geschafft. Er hält sich auch in diesem Werk nicht mit einer großen Einleitung auf. Schon in seinem ersten sehr kurzen Kapitel geschieht der erste Mord. Und es wird nicht der Letzte sein. Obwohl vergleichsweise gesagt werden muss, dass für Laymon Verhältnisse doch recht wenige Personen ihr Leben lassen. Auch wenn man davon ausgeht, dass manche zweimal sterben.
Zwei Familien beschließen der Großstadt zu entfliehen und einen Campingausflug in die Wälder zu unternehmen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Trotz des Altersunterschiedes dürfen am abendlichen Lagerfeuer die Gruselgeschichten natürlich nicht fehlen. Natürlich nimmt das so manch einer zum Anlass sich einen Spaß zu erlauben, doch was wenn die Gruselgeschichten auf einmal Wirklichkeit werden? Was wenn sie nicht die einzigen Menschen im Wald sind und was wenn die anderen sich dort zu Hause fühlen? Ein brutaler Überfall geschieht, die Familien fliehen zurück in die Stadt. Doch sie können dem, was geschehen ist, nicht entfliehen, denn sie wurden verflucht und das Böse lässt ihnen keine Ruhe.
Dieses Mal ist das Werk von Richard Laymon in drei Teile aufgeteilt, zwischen denen jeweils ein kleiner, aber sehr passender Zeitsprung liegt. Meiner Meinung nach ein gutes Konzept für dieses Werk.
Richard Laymon schafft es wieder mal mich so in den Bann der Geschichte zu ziehen, dass ich mich selber erschreckte, als die Gruselgeschichten wahr wurden und mich die Gänsehaut ab dem Punkt nicht mehr los lies, als die Toten erwachten. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, was der Fluch alles bewirkt hat, läuft mir wieder ein kleiner Schauer den Rücken hinab. Und soll eine gute Geschichte nicht so sein? Sie soll einen Fesseln und nicht mehr los lassen. Hoffentlich kann ich noch im dunklen in den Wald gehen – ausprobiert habe ich es noch nicht.
Auch in diesem Werk, aus der Heyne HardCore Reihe, ist als Bonusmaterial das Werksverzeichnis über Richard Laymons Werke im Heyne Verlag mit Kommentaren abgedruckt.