Rezension

detektivisches Kinderbuch

Finn und die geklauten Kinder - Lars Joachim Grimstad

Finn und die geklauten Kinder
von Lars Joachim Grimstad

Bewertet mit 4 Sternen

Finns Vater Teddy, der ursprünglich Taxifahrer war, ist Ministerpräsident von Norwegen geworden. Das sorgt natürlich für so manches Durcheinander. Als er dann auch noch einen neuen Sohn, Kimmelim, als Antrittsgeschenk aus Nordboresian bekommt und im ganzen Land ganz plötzlich Kinder spurlos verschwinden ist das Chaos perfekt. Finn, sein neuer Bruder Kimmelim und ihre Freundin Sunniva nehmen die Ermittlungen auf. Sie wollen herausfinden, was mit den Kindern aus ihrer Klasse geschehen ist. Eine Gefährliche Suche beginnt.....

Zum Inhalt:
Zu Beginn des Buches war es recht schwierig überhaupt in die Geschichte hineinzukommen, da die Erzähltechnik ziemlich wüst ist. Es werden die Figuren nahezu wie im Zeitraffer dargestellt und eingeführt und auch deren Bezüge zueinander werden zu schnell hintereinander abgearbeitet. Zudem sind die Namen auch keine in Deutschland geläufigen, was zu einer zusätzlichen Denkleistung führt, die aber durch das rasche Tempo bisweilen schwer fällt. Nach ein paar der zum Teil auch kurzen Kapitel kann man dann langsam die Personenkonstellation in Gänze erfassen. Zum Einstieg würde ich sagen, dass dieser gerade für Kinder auf Grund der komplexen Darstellung verwirrend und nicht von Beginn an nachvollziehbar gestaltet ist. Ein Einstieg der durchaus besser sein könnte, aber durch das Weiterlesen kompensiert wird, denn die Geschichte nimmt mit der Zeit an Fahrt auf. Nach ein paar Startschwierigkeiten wird die Geschichte wirklich interessant und kann den Leser nun auch für sich gewinnen. Sie erinnert an eine moderne Detektivgeschichte, eine Schnitzeljagd durch Norwegen. Auf der sich die Kinder mit Intelligenz und Durchhaltevermögen behaupten müssen. Am Ende des Buches geht es allerdings etwas wilder zu, weswegen die Altersempfehlung des Verlags von 10 - 12 Jahren durchaus seine Berechtigung hat.

Die Charaktere:
Die Charaktere der Kinder sind gut ausgestaltet. Kimmelim ist ein wirklich sympathischer Charakter, der durch seinen Akzent und seine freundliche, zuvorkommende Art besticht.
Sunniva ist eine sehr schlaues Kind mit viel Selbstbewusstsein und einem eigenen Kopf, sie setzt sich für andere ein und schreckt vor keinem Hindernis zurück. Zusammen mit den beiden Jungs bildet sie ein hervorragendes Team.
Finn ist ebenfalls intelligent und kann gut kombinieren. Er weiß sich in brenzligen Situationen zu helfen. Leider schenken ihm sie Erwachsenen zu wenig Aufmerksamkeit.
Der Charakter von Finns Vater konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Seine permanent falschen Entscheidungen und seine Grundeinstellung werden in keinem Moment kritisch hinterfragt. Wie sollen Kinder denn so lernen, dass gerade die Erwachsenen des Buches kaum eine Vorbildfunktion haben und ihnen die Kinder moralisch überlegen sind?

Fazit:
Eine wirklich schöne Kindergeschichte, die auch neben einer intelligent angelegten Detektivgeschichte ein paar Actionelemente verwendet. Wer Lust auf eine etwas andere Schnitzeljagd durch Norwegen hat ist mit diesem Buch gut bedient.