Rezension

Deutlich besser als sein Vorgänger

Crimson Frost - Jennifer Estep

Crimson Frost
von Jennifer Estep

Cover:
Dieses Cover finde ich von der Reihe her am schwächsten und ehrlich gesagt auch am langweiligsten. Es ist zwar toll, dass auf Details wie die lilafarbenen Augen und die Kette mit dem Schneeflockensymbol geachtet wurde, aber ich habe mir Mädchengesichter übergesehen.

Meinung:
Nachdem ich den zweiten und dritten Teil deutlich schwächer fand als den ersten, kann der vierte wieder etwas punkten, da er spannend und gegen Ende hin sogar actionreich war.
Gwen wird von dem Gericht angeklagt, weil sie Loki freigelassen hat. Der Vorgesetzte des Gerichts, Logans Vater, fordert dafür die Todesstrafe. Doch bevor alle Beweise gesammelt werden können und der richtige Prozess beginnt, steht Gwen unter Arrest und muss sich mit Alexej herumschlagen, der ihr auf Schritt und Tritt folgt. Gwen ist jedoch entschlossen, diese Anschuldigungen nicht mutwillig auf sich sitzen zu lassen und herauszufinden, wer wirklich derjenige ist, der mit Loki zusammenarbeitet und sie hineinzieht.
Zu allererst muss ich eines sagen: In diesem Band gab es keine nervtötenden Wiederholungen und wortwörtlichen Reproduktionen der ersten drei Bände. Wenn es sie gab, sind sie mir zumindest nicht so stark auf negative Art aufgefallen, wie es vor allem beim dritten Band der Fall war.
Mir hat hier der Einstieg sehr gut gefallen. Man denkt, dass Gwen endlich am Ziel ihrer Träume angekommen ist, ein Date mit Logan, und dann wird sie vor Augen aller verhaftet und das mit nicht gerade geringfügigen Anschuldigungen.
Das Tempo ab diesem Moment steigerte sich; etwas, was ich im vorherigen Band sehr vermisst habe. Es dauert nämlich nicht lange, bis Gwen unter Arrest steht und sich dem Spott und Angriffen ihrer Mitschüler aussetzen muss. Hier fand ich wirklich klasse, wie Daphne, Carson, Logan und Oliver zusammenhalten und für Gwen einstehen. Das wäre im ersten Band noch unmöglich gewesen.
Sehr gut gefallen hat mir, dass Logan hier mal von dem mystischen Mitschüler und Gwens Schwarm zu einem normalen Menschen, Verzeihung, Spartaner, wurde, von dem man endlich mal sehr viel erfährt. Man weiß nun, wer sein Vater ist, wie er zu Gwen steht und erfährt allgemein sehr viel über sein Familienleben, was ich sehr interessant fand.
Der Mittelteil zog sich ein kleines bisschen, weil hier vor allem die Schikane rund um Gwen im Mittelpunkt stand, jedoch fiel das nicht allzu negativ auf, da ich finde, dass diese Szenen durch Daphne, Carson, Oliver und auch Vic, dem sprechenden Schwert, aufgelockert wurden.
Als dann der Prozess beginnt, wird es wieder spannender und da taten sich so einige Momente auf, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ich fand zum einen den Prozess sehr gut beschrieben, da er in die Welt der Mythos Academy eingegliedert wurde und das hat mir sehr gut gefallen.
Das Ende wird dann wieder sehr actionreich und es wird viel gekämpft. Doch durch eine sehr fiese Wende, die ich ebenfalls so nicht geahnt habe, wurde die Spannung auf den Höhepunkt getrieben und das fand ich sehr gut. Diese Wende zieht auch einen sehr gemeinen Cliffhanger nach sich, wodurch ich sehr gespannt bin, wie es nun mit Gwen weitergeht.
Schade finde ich nur, dass durch diese Wenden der Fokus etwas verloren ging: Loki ist noch immer frei und die Reaper noch immer bereit, zu kämpfen. Gwen steht genauso da, wie noch am Anfang des Buches und hier hätte ich mir etwas mehr Fortgang gewünscht, da ich so das Gefühl bekomme, auf der Stelle zu treten.

Fazit:
Auch wenn das Buch genau dort endet, wo man angefangen hat, ist viel passiert. Außerdem hoffe ich nach dem Cliffhanger auf einen weiteren spannenden Teil der Reihe. Dieser Band war verglichen zu Band zwei und drei wieder etwas spannender und actionreicher und die Freundschaft steht im Mittelpunkt, was mir sehr gut gefallen hat. Ich werde die Reihe definitiv weiter verfolgen.