Rezension

Die dunklen Seiten der feinen Gesellschaft

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1) -

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
von Petra Aicher

Bewertet mit 4 Sternen

Das Ende überrascht.

Mit einer jungen Frau als Obduktionsassistentin in der Zeit kurz vor dem zweiten Weltkrieg gelingt es der Autorin, mal einen etwas anderen Krimi zu erzählen. An ihrer Seite ein verarmter Adeliger, reich verheiratet und hobbymäßiger Skandalreporter. Beide lernen sich durch den ersten Fall Annas in der Gerichtsmedizin kennen. Eine alternde Schauspielerin, deren Tod ungeklärt ist, wird obduziert, der Fall ist natürlich nicht ohne Interesse für einen Reporter.
Beide Charaktere sind gut gezeichnet, durch die Herkunft aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten haben beide ihre eigene Sicht auf die Zeit und die Geschehnisse. Und dazu weitere Protagonisten, die zur Lebendigkeit beitragen. Gerade auch der historische Kontext macht den Roman zudem interessant.
Der Kriminalfall an sich startet packend, die Spannung geht zwischenzeitlich etwas in den eher nebensächlichen Beschreibungen verloren, liest sich dennoch sehr gut. Wichtig war für mich, dass das Ende noch eine Überraschung parat hatte und so das Dranbleiben beim Lesen gelohnt hatte. Insgesamt habe ich den Krimi gerne gelesen.

Kommentare

Flyspy kommentierte am 26. Dezember 2022 um 17:38

... ich wollte natürlich schreiben: "kurz vor dem ersten Weltkrieg".