Rezension

Die Elfen von New York

Die Elfen von New York
von Martin Millar

Bewertet mit 3.5 Sternen

Elfen / Feen , da denkt man doch an zarte Wesen mit durchscheinenden Flügeln die herumflattern niedlich ausschauen und wenn man Glück hat erfüllen sie Wünsche.

Sie sind friedlich liebenswert und jeder Gewalt abhold.

Falsch.

Heather und Morag mögen ja recht klein sein, aber niedlich sind die beiden schottischen Distelfeen nicht. Den rauschhaften Genüssen von Alkohol, Marihuana  und Fliegenpilzen mehr als nur zugetan landen die beiden auf der Flucht aus ihrer Heimat auf der Fensterbank des Straßengeigers Dinni. Nachdem sie diesem erst einmal heftigst auf den Teppich gekotzt haben, zerstreiten sich die beiden.  Heather bleibt bei Dinnie um ihm zu einem ersten Date mit Kelly zu verhelfen (was bei diesem ausgesprochenen Menschenfeind alles andere als einfach ist.  Morag kümmert sich um Kelly die unbedingt ihr Blumenalphabet fertig bekommen muss. Das die Leben dieser beiden dadurch mehr als nur ein wenig durcheinander geraten versteht sich dabei von selbst. Gleichzeitig legen sich unsere tapferen Schotten mit den lokalen Elfen aus Chinatown und Harlem an.

Tja würde man jetzt sagen da ist ja richtig was los im Big Apple aber es kommt noch dicker. Über die Mondbögen treffen neben Heathers und Morags  Verfolgern auch andere Elfen in New York ein. Ein Trupp Rebellen aus dem Reich des Elfenkönigs Tala strandet ebenfalls dort. Talar der seinem Land die industrielle Revolution aufgezwungen hat entsendet die königlichen Truppen über den Mondbogen die nicht nur die Rebellen vernichten sondern auch des Königs renitente Tochter zurück holen sollen die sich ihnen angeschlossen hat.

All diese übernatürlichen Wesen treffen nun also  aufeinander, mittendrin Dinni und Kelly auf ihrer jeweiligen ganz persönlichen Suche.

Wie der Autor all diese Handlungsstränge Schauplätze und Figuren miteinander verbindet und verweb und gleichzeitig die üblichen Vorstellungen vom Leben und Leiden der Feen, Elfen und anderer übernatürlichen Wesen komplett gegen den Strich bürstet ist einfach genial.

Ich habe beim lesen dieses Buches mehr als einmal schallen gelacht, häufig gelächelt und es erst aus der Hand gelegt als die Geschichte zuende war, und ich mich von all den skurrilen aber letztlich liebenswerten kleinen und großen Heldinnen und Helden verabschieden musste.

Eine absolute Leseempfehlung für alle die teils schwarzen teils einfach nur verrückten Humor lieben.