Die Fahrradklingel des Lebens
Bewertet mit 5 Sternen
Léon ist gestorben, doch bei seiner Beerdigung taucht eine Frau mit einer Fahrradklingel auf. Wir befinden uns in der Kathedrale von notre-Dame mitten in Paris. Hinter Léon liegt ein Leben, dass die Enkel nur aus wagen Erzählungen, ein paar Briefen und Vermutungen kennen. Nun ist es Zeit, diese Geschichte zu erzählen.
Schön früh widersetzt Léon sich gegen Eltern und Konventionen und wird 1918 auf einem Bahnhof Fernmelder. Dort sieht er sie zum ersten Mal. Das Mädchen auf dem Fahrrad: Louise. Sie ist extravagant, rebellisch und sie ist einfach Louise. Über die Jahre hin weg werden sie sich verlieren, wieder finden, in Kontakt bleiben und sich später fragen: Warum nicht?
Paris, meine Liebe. Oder Frankreich in Romanen überhaupt. Sofort fühle ich mich zuhause und geborgen. Es ist ein leichtes Léon sympathisch zu finden, wie er mit seinem Fahrrad durch Allen radelt und sich mit einem Blick nur in Louise verliebt. Eigentlich denkt man die Geschichte ist schon vorgezeichnet. Paar verliebt sich, die Weltkriege kommen dazwischen, sie verlieren sich, sterben, so etwas in der Art. Und ich dachte dies wirklich, weil ich den Klappentext rundheraus ignoriert habe.
Aber es ist soviel mehr. Eine Liebe ja, doch eine außergewöhnlichere habe ich dieses Jahr noch nicht gelesen. eine leichte Liebe, mit Humor, mit verschiedenen Voraussetzungen und mit verschiedenen Vorstellungen von Liebe. Diese müssen erst mal unter einen Hut gebracht werden, vor allem weil Léon und auch Louise zwei ganz verschiedene Charaktere sind. Nur manchmal sind sie sich einig und dann lieben sie.
Mich störte auch überhaupt nicht, dass die beiden in die 2. Weltkriege verwickelt werden. Ich hatte ANgst, dass dieses Stück Geschichte einen wahrhaft großen Anteil haben wird, aber ich konnte damit leben. Der 2. Weltkrieg war sogar sehr interessant und detailgetreu beschrieben. Manchmal konnte ich die Angst von Léon richtig fühlen.
Ein Pärchen und zwei Leben, die interessanter, gefühlvoller und widersetzlicher nicht sein könne. Nicht, dass mich die Landschaft schon zufriedenen gestellt, nein es sind die Figuren, die Umgebungen und die vielen Dinge, die die beiden so werden lassen wie sie sind. Mehr werde ich hier nicht verraten.