Rezension

Die Frau hinter dem Schönheitsimperium

Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit -

Helena Rubinstein und das Geheimnis der Schönheit
von Birgid Hanke

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Romanbiografie widmet sich der großen Unternehmerin Helena Rubinstein und ihrem Leben. Aufgewachsen als armes Mädchen in Polen mit sieben Geschwistern, macht sie sich bald auf um in Australien ihr Glück zu versuchen und dem Elend der Heimat zu entfliehen. Dort entwickelt sie eine wohltuende Pflegecreme für strapazierte Haut, die ihr bald von den Australierinnen aus den Händen gerissen wird. Nachdem sie dort ihren ersten Schönheitssalon eröffnet hat und einige Bekanntheiten zu ihren treuen Kundinnen zählen, macht sie sich auf in die ganze Welt um sich dort weiter zu etablieren. Ein zweiter Handlungsstrang dreht sich um die letzten Stunden vor ihrem Tod...

Der Schreibstil ist einfach und sehr gut zu lesen und kann einen trotz der 600 Seiten an sich fesseln, ohne das man die Lust weiter zu lesen verliert. Die Autorin baut immer wieder Zeitsprünge in die Handlung ein und springt gerade ab der Mitte des Buches in den Jahreszahlen viel hin-und her. Da hätte ich mir tatsächlich eine etwas geradere und klarere Linie gewünscht, denn es ist mir teilweise etwas schwer gefallen was nun schon vorher in ihrem Leben passiert ist und was noch kommt.

Die Handlung ist sehr interessant gewesen und man merkt dem Roman die gute Recherchearbeit der Autorin an. Durch die 600 Seiten kann die Autorin auch viel von Helenas Leben ins Buch integrieren, manches hätte für mich sogar etwas gekürzt werden dürfen.

Helena Rubinstein ist keine einfache Frau gewesen und sie wurde mir im gesamten Roman nicht sympathisch und ist mir fremd geblieben. Wie sie mit ihren Mitarbeitern umgeht und wie geizig sie diesen und anderen ist, finde ich unglaublich, gerade weil sie selbst aus einfachen Verhältnissen stammt, müsste ihr doch eine faire Entlohnung wichtig sein, das Geld hatte sie definitiv! Dennoch ist es bewundernswert wie schnell sie ein ganzes Imperium aufbauen konnte und welchen Willen sie hatte, davor ziehe ich meinen Hut. die Leidtragenden der Karriere waren sicher ihre Kinder, vorallem der ältere Sohn.

Zum Schluss hätte ich mir noch ein Nachwort der Autorin gewünscht, indem sie erwähnt was im Roman der Wahrheit entspricht und was vielleicht künstlerische Freiheit war.

Fazit: Auch wenn Helena Rubinstein eine sehr unsympathische Frau war und mir als Leser nie nah kam, war es interessant ihre Biografie zu erleben. Wer sich für das Leben der großen Dame hinter dem Schönheitsimperium interessiert, dem empfehle ich den Roman sehr gern weiter.