Rezension

Die Gier nach Gold, Reichtum und dem ewigen jungen Leben

Teufelsgold - Andreas Eschbach

Teufelsgold
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 4 Sternen

Thriller steht vorne auf dem Buchdeckel - aber es ist kein Thriller, das vorweg. Es ist ein gelungener Genremix aus Teilen eines modernen Romans mit Fantasyanteilen, mit eingestreuten sagenhaften historischen Geschichten, gespickt mit dem Thema Alchemie und der Suche nach dem Glück. Das Glück und wann und wo man es findet. Es geht um das Streben nach Gold, der Gier nach Gold, nach Reichtum und vor allem um eine ewigliches junges Leben. Es geht um Glück und wie man es definiert. Kann ich jemals glücklich sein, wenn ich mir ein so hohes Ziel gesetzt habe ?

Hauptperson ist Hendrik Busse. Ehemals Angestellter in einer Investmentfirma, der bei einem Vortrag, den er in Zürich halten muss, in einem Antiquariat ein altes Buch entdeckt. MIt einer sagenhaften Geschichte, die von John Scoro erzählt, der den Stein des Weisen gefunden hat und es dadurch geschafft hat Gold zu machen. Doch die Geschichte, die kein gutes Ende nimmt, ist keine Warnruf für Hendrik, sondern Anreiz. Er möchte auch mehr aus seinem Leben machen. Glück ist für ihn nicht seine Frau, seine Tochter, sondern er will mehr. Reich sein. Das bedeutet für ihn Glück. So setzt dieses Buch, diese Geschichte, bei ihm eine Lawine los, die ihn langsam, dann immer schneller verändern wird.....und nicht zu seinem besseren.

Immer wieder sind es die alten Geschichten um John Scoro ode seinem Gehilfen Mengedder, die im Leben von Hendrik auftauchen. Obwohl alle zeigen, dass Gold/Reichtum seinen Besitzern nicht glücklich machen, hat Hendrik Scheuklappen auf. die Gier ist geweckt und lässt ihm keine Ruhe.
Die (alten ) Geschichten im Buch lassen sich lesen wie alte Märchen der Gebrüder Grimm. Hier ist alle stimmig, der Ton, die Erzählart, die Faszination.

In der neueren Geschichte kann man gebannt verfolgen, wie Hendrik sich im Laufe der Geschichte immer mehr verändert, wie ihn die Gier packt, wie er - statt glücklich zu werden - immer mehr seinem Untergang entgegen rennt. Anfangs ein symphatischer Kerl, wird er dem Leser immer unsymphatischer, aber das macht auch den Reiz aus. Im Laufe der Geschichte fragt man sich selber, was bedeutet Glück für einen ? Ewig jung zu sein, hoffen auf neueste wissenschaftliche Entdeckungen wie Hendriks Bruder Adalbert oder die reiche Laureen Turner ? Einen Haufen Geld zu besitzen ? Im Schloß zu wohnen ?

Wie gewohnt von Andreas Eschbach, ließ sich das Buch sehr leicht lesen, es hat mich gepackt, dieses Buch, das kein Thriller ist, auch wenn es ein paar (kleine) Längen hatte  und der fantastische Teil mich nicht ganz überzeugen konnte. Aber es war trotzdem sein sehr gutes Buch, spannend geschrieben, das mich noch lange beschäftigt hat und bei dem mich Hendriks Verhalten, seine Entwicklung, überzeugt hat. Die Gier verändert den Menschen. Wenn man nie zufrieden ist, ist man unglücklich. Es ist wie eine Spirale, die den Protagonisten immer tiefer hinab zieht. Bis an den Abgrund.....

Fazit:
Wenn die Gier größer und größer wird.....ein gelungenes Buch über die Abgründe der menschlichen Gier nach Gold, Geld und Reichtum.
Facettenreich durch den Mix aus moderner Geschichte mit historischen märchenhaften Elementen und überzeugend in der Entwicklung des Protagonisten.
Ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt.