Rezension

Die grüne Challenge..

Grüne Smoothies - Stephanie Katharina Mehring, Franziska Schmid

Grüne Smoothies
von Stephanie Katharina Mehring Franziska Schmid

»Grün entgiften und durchstarten!

Egal, ob für ein paar Tage oder direkt eine ganze Woche: Detox ist Balsam für Körper und Seele. Körperlich und mental einen Gang zurückfahren, dem Körper eine Auszeit zum Entgiften gönnen und ganz nebenbei ein wenig unnötigen Ballast auf der Strecke lassen - das tut richtig gut! Und wem das klassische Fastenprogramm zu fad ist, der kann seine Detox-Woche mit diesem Buch unter das Motto "grün satt!" stellen: grüne Smoothies, grüne Suppen und Salate sind die idealen Begleiter und unterstützen Ihren Körper beim Neustart. «

Dies wird in diesem Buch, erschienen im Trias Verlag, näher von der veganen Lifestyle-Bloggerin Franziska Schmid in Zusammenarbeit mit Detox-Expertin Stephanie Katharina Mehring vorgestellt.
Auf den 90 Seiten stellen sie Rezepte, nützliche Warenkunde und alles rund um die richtige Zubereitung Ihrer grünen Gerichte vor.

Begonnen wird zunächst mit einer Begrüßung sowie einer Reflektion des grünen Themas im Alltag der beiden Autorinnen.  
Diese sowie die folgenden Themen wie ‚'Grüne Smoothies als Lebenselixier', Zutatenkunden oder auch das Vorstellen eines ganzen Detox-Programmes findet sich in der ersten Hälfte des Buches.
Die Einleitenden Seiten sind durchgehend sachlich beschrieben, klingen durch die Autorinnen, die über viel Fachkenntnis verfügen seriös. Dabei wird einem beim Lesen eine durchweg positive Perspektive auf diese Kuren übermittelt und ich fühlte mich wirklich motiviert, mich mit der Grüne Woche als so klingendes Wunderheilmittel für alle Zwecke ("Die grüne Verjüngungskur; Die pure Lebensfreude; Purzelnde Kilos" etc.) weiter auseinanderzusetzen! Gleichzeitig klingt es (natürlich) aber auch nach einem Brocken harter Arbeit. Allein das (Experten-)Thema Wasser bekommt fast eine Seite zugeschrieben, gleich danach eine Liste mit ungeeigneten Lebensmitteln, die man bisher immer für gesund hielt (Nüsse, Sprossen, Wurzelgemüse?!) sowie der Hinweis im Rohkost FAQ sich während dieser Kur besser von sozialen Verpflichtungen zu lösen haben meine Stirn schon leicht in skeptische Fältchen gelegt..

Auf Seite 50 dann beginnt es mit den Rezepten!
Diese bestanden zu meiner Überraschung nicht nur aus grünen Smoothies, sondern auch einige Suppen und Salate sind hier zu finden.
Jedes dieser drei Unterthemen beginnt mit einer ausführlicher beschriebenen Zubereitung. Diese dient dann auch exemplarisch für die weiteren Rezepte der Kategorie, denn diese sind lediglich in Form einer Zutatenliste vorhanden.
Das reicht für Smoothies und Suppen natürlich meist auch vollkommen aus, da hier ja nur gemixt werden muss, doch bei den Salaten -vor allem bei den Dressings- wusste ich ohne Anleitung oft nicht wie genau die Zubereitung gedacht war.
Auch sind die Bilder ansprechend und schön gestaltet, leider jedoch auch sehr vereinzelt vorhanden.
Jedoch bleibt bei diesen Reduktionen natürlich viel Platz für Rezepte!
Diese sind, wie man schon gleich beim ersten Durchblättern feststellt, (in meinen Augen) wahre Grüne Smoothie Rezepte.
Vom Namen her hat jeder einen ausgefallenen und natürlich gesund klingenden Name bzw. solche Zutaten.
Vom Möhrengrün und Koriander bis Zitrusfrüchten mit Haut und Haar, alles landet hier im Detox-Trendgetränk!
Zum Teil muss man an dieser Stelle jedoch ein 'leider' ergänzen.
Denn viele der Rezepte (Bsp: 'Algen lieben Gänseblümchen und Spinat' oder ein Smoothie mit Hagebuttenpulver, Sternfrucht und Guave) sind nämlich mit (teilweise auch wirklich vielen) exotischen Zutaten gespickt, die nicht unbedingt vorrätig im Haushalt (oder in manchen Geschäften!) vorhanden sind. Außerdem hatte ich leider auch häufig das Problem mit den saisonalen bzw sowieso nicht heimischen Früchten, die man zu mancher Jahreszeit einfach nicht bekommt oder kaufen möchte.
Aufgrund dessen konnte ich leider gut die Hälfte der Smoothies gar nicht erst zubereiten.
Eine weitere, wirklich gewöhnungsbedürftige Zutat war die Salzsole, die eigentlich auf jeder Rezeptliste stand.  Zu dieser war nirgendwo eine Mengenangabe noch eine einleuchtende Erklärung zu finden und obwohl ich zunehmend sparsamer damit wurde, habe ich diesen (unnötigerweise hinzugefügten?) Bestandteil doch wirklich als störend empfunden…
Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen möchte, waren die Massen der Zutaten.
So fand ich häufig einen großen Bund Petersilie oder eine halbe Melone auf der Liste. Klar, da dieser Smoothie eine ganze Mahlzeit ist sollte dabei nicht nur ein halbes Gläschen rauskommen, ich mit meinem kleinen Standmixerchen musste da jedoch häufig zurückstecken.

Auch bei den Salaten bin ich zwiegespalten.
Das mit den exotischen Zutaten zieht sich auch hier weiter fort, doch zu meiner Überraschung fand ich auch Rezepte, die ich hier nicht vermutet hätte!
So spalten sie sich hier, in die gewohnt extravaganten Zusammenstellungen(''Wildkraut-Postelein mit Brombeeren, Gurke und Honigmelone''); gleich daneben fand ich jedoch einen für mich vollkommen normal klingenden Blattsalat mit Pilzen und Petersilie.
Von daher weiß ich nicht genau, ob mich diese Abwechslung zum alltäglichen freuen soll, oder ob diese Kombinationen dann schlichtweg etwas fehl in diesem sonst so extravaganten Kochbuch wirken. Leider muss ich ebenfalls sagen, das mir das Dressing  -klar, es sollte gesund sein- aber dann doch etwas sehr fad war, vor allem aber hat mich der einen wirklich großen Platz in den Dressings einnehmende Zitronensaft gestört. Rezepte wie der sonst wirklich leckere Eichblatt mit Birnen und Walnüssen wurde durch diesen sehr übertüncht und es war doch sehr stark an der Grenze zum Genießbaren, obwohl ich Zitronen normal wirklich liebe und sie gut und gerne auch roh essen kann.
Im Großen und Ganzen finde ich jedoch auf jeden Fall die immer wiederkehrende Kombination aus Salat und Obst eine sehr tolle!!
Suppen habe ich leider noch keine getestet, sie schließen sich jedoch stark den Smoothies an, mit dem einzigen Unterschied, dass diese bevorzugt erwärmt (und zwar allein durch den Mixer!!) verzehrt werden sollen!

Mein Fazit: Mir scheint es, als müsste ich nach dieser doch sehr kritischen Betrachtung unbedingt anmerken, dass ich dieses Buch im Zuge einer Leserunde getestet habe und so natürlich versucht war, so nah wie möglich an den original Rezepten zu bleiben!
Diese haben meinen Geschmack und meine Erwartungen nicht immer getroffen bzw erfüllt, doch kann man die Rezepte natürlich den eigenen Vorlieben und Möglichkeiten sehr gut anpassen!
Daher empfinde ich allgemein gesehen das Buch als eine sehr gute Anregung, auch in Bezug auf die kenntnissbegründete Einleitung der Experten und den Gesundheitsaspekt!
Vor dieser Leserunde habe ich mich in Sachen grünen Smoothie schon einmal versucht gehabt, lediglich ohne wirkliche Vielfalt und alleine unter dem Aspekt "das soll ja so gesund sein"!
Durch dieses Buch habe ich definitiv Kenntnis über die Inhalte sowie Zubereitung des Trend-Getränkes gewonnen, als auch einige Ideen mit auf den Weg genommen um jetzt mit Sicherheit auf einen richtigen Pfad zu kommen!
Zwar halte ich dieses Buch eher etwas für Fortgeschrittene Mixer, doch ich merke das ich schon nach 2 Wochen um einiges mutiger geworden bin mit den Zutaten (erst heute war ich Brennnesseln sammeln!!), der Geschmack wird  auch gewöhnlicher und man verzieht nicht mehr automatisch das Gesicht.
Und auch die Einbildung(?) die ersten Wirkungen zu sehen sind schon Vorhanden!!
Das heißt ich werde mit Sicherheit am Thema dranbleiben.

3 / 5 ★