Rezension

Die Malerin von Meissen

Das Erbe der Porzellanmalerin - Birgit Jasmund

Das Erbe der Porzellanmalerin
von Birgit Jasmund

Bewertet mit 5 Sternen

Historisch absolut überzeugend und zugleich sehr spannend mit einem Hauch Romantik

Der Klappentext: „Meißen 1750: Geraldine hat das Rittergut ihres Vaters geerbt. Dann jedoch taucht eine geheime Zusatzklausel des Testaments auf, nach der sie ihr Erbe verliert, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres einen standesgemäßen Mann heiratet. Dabei ist eine Ehe das Letzte, was Geraldine will, jetzt wo es ihr endlich gelungen ist, sich als Porzellanmalerin einen Namen zu machen. Doch ihr offensichtliches Talent ruft Neider auf den Plan – und schon bald scheint nicht nur Geraldines Erbe in Gefahr, sondern auch ihr Leben.“
Zum Inhalt: Bei dem Buch Das Erbe der Porzellanmalerin handelt es sich um den zweiten Band des großen Meißen-Epos von Birgit Jasmund. Im ersten Teil verfolgte der Leser Geraldines Bestrebungen in der Porzellanmanufaktur von Meißen als Malerin angenommen zu werden, dieses Ziel hat sie bereits erreicht, nun stellt sie das Erbe ihres Vaters vor neue Herausforderungen: sie muss innerhalb eines Jahres heiraten, oder sie verliert ihren Anspruch. Auch innerhalb der Manufaktur gibt es Probleme, ihr großer Erfolg und das als Frau ruft einen Neider hervor, der lange Zeit im Verborgenen sein falsches Spiel treiben kann. Obwohl dieser Teil direkt an den ersten anschließt kann man ihn gut unabhängig davon lesen.
Zum Stil: Erzählt wird diese Geschichte von einem auktorialen Erzähler, in einem sehr flüssigen und lockeren Schreibstil, wobei auf die Umgangsformen und auch auf die Sprache des 18. Jahrhunderts durchaus eingegangen wurde. Die Geschichte der ersten deutschen Porzellanmanufaktur Meissen und die Problematiken, die bei der Herstellung auftraten wurden sehr authentisch dargestellt und ebenso gut recherchiert, wie die gesamte damalige Zeit. Vor diesen historischen Hintergrund baut sich eine spannende Geschichte rund um eine einzigartige junge Frau auf. Nicht nur die Hauptperson sondern alle Charaktere sind sehr realistisch aufgebaut und gewinnen schnell an Lebendigkeit, ein ausführliches Personenregister – mit einem Vermerk auf reale Persönlichkeiten – erleichtert den Einstig. Sowohl in Geraldines privaten als auch in ihrem beruflichen Umfeld sorgen so einige Ereignisse für eine abwechslungsreiche Unterhaltung.
Mein Fazit: Ein historisch überzeugender Roman, der darüber hinaus eine interessante und sehr spannende und durchaus auch romantische Geschichte liefert. Von mir eine definitive Leseempfehlung.   
Ich danke dem Aufbau Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.