Rezension

Die Queen ermittelt

Das Windsor-Komplott -

Das Windsor-Komplott
von S. J. Bennett

Bewertet mit 3 Sternen

Der Einstieg war super. Und dann wollte die Autorin zuviel von allem und ich war mehr verwirrt als begeistert.

Nach einer Feier auf Schloss Windsor wird der junge und begnadete Pianist Maksim Brodsky tot in einer Suite aufgefunden. Die Todesumstände sind "not amused" und nichts darf an die Öffentlichkeit gelangen. Während der MI5 sich auf Russland versteift beginnt die Queen mit ihrer Privatsekretärin Rozie zu ermitteln....

"Aus der Ferne wirkte das Schloss friedlich, verschlafen, ganz so, als ginge nichts in ihm vor. Aber so war es nicht. Fünfhundert Leute waren dort beschäftigt, waren Teil eines hocheffizienten Gemeinwesens, und sie mochte sie alle, vom Master des Haushalts, der die Konten kontrollierte, bis zu den Zimmermädchen, die sicher gerade die Betten nach der kleinen Soiree gestern Abend frisch bezogen. Aber heute hing ein Schatten über all dem." (Seite 10)

Mein erster Cosy-Krimi. An sich nicht schlecht oder langweilig aber für mich wollte die Autorin zuviel auf einmal.

Der Einstieg gelang noch sehr gut und die Geschehnisse sind erstmal an sich nachvollziehbar. Aber es kommen schon zu Beginn viele Gäste und Angestellte in jeglichen Namensformen auf einen zu und verwirrt. Ein Personenregister wäre hier sehr hilfreich.

Die Autorin beschreibt die Schlösser und Landsitze sowie Landschaft und das "Wuseln" um die Queen sehr lebhaft, bunt, umtriebig und herrlich.

Auch die Queen an sich konnte mich sofort für sich einnehmen. Eben very british und doch bodenständig und immer eben die Queen. Wie schwer ihr gewisse Dinge liegen bringt die Autorin ebenso ins Bild und ist nicht übertrieben umgesetzt.

Die heimliche Heldin ist Privatsekretärin Rozie. Erst seit kurzem im Dienste der Queen und nun hilft sie den Mordfall, zusammen mit der Queen, zu lösen. Dezent und diskret, versteht sich. Denn die Queen hat es immer noch mit einer starken Männerdomäne zu tun was hier deutlich wird.

Leider wollte die Autorin aber zuviel in ihrem ersten Buch, leider. Auch wenn mich die Queen und Rozie begeistern konnten, so wurde es gegen Mitte des Buches nur noch verwirrender und mir fehlte der rote Faden um den Ermittlungen zu folgen. Zuviele Namen, Todesumstände und dann wieder Längen in denen es um Staatsbanketts geht, Turniere, Feiern und Familienfeste. Klar, die Queen hat Verpflichtungen, aber der Krimi an sich ging komplett unter, war mehr Spionage.

Auch das Ende und die Auflösung konnten mich nicht so Recht packen und überzeugen. Plötzlich ging alles sehr schnell und da war die Lösung. Nicht immer nachvollziehbar. Auch verlor der Roman immer mehr von seinem britischen Humor und Lebensweise. Schade.

Es wird sicherlich Leute geben die hier begeistert sein werden. Ich bin es nicht.