Rezension

Die Suche nach der Wahrheit

Royal: Ein Königreich aus Glas - Valentina Fast

Royal: Ein Königreich aus Glas
von Valentina Fast

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Tatyana kann ihr Glück kaum fassen, als sie erfährt, dass sie endlich zu ihrer Schwester ziehen darf. Doch ihre Tante setzt ihr eine Bedingung dafür: sie muss an der Prinzessinnenwahl teilnehmen, die alle paar Jahrzehnte in Viterra stattfindet und dem Ziel dient, die perfekte Prinzessin für den Prinzen zu finden. Doch dieses Jahr ist einiges anders, denn es steht nicht nur ein junger Mann zu Verfügung - sondern gleich vier! Wer ist wohl der wahre Prinz unter ihnen? Und warum benehmen sie sich manchmal so seltsam? Tanya ahnt nicht, über welche große Lüge sie bald stolpern wird...

 

Meine Meinung

Wer den Klappentext hört, wir vermutlich zuerst an Selection von Kiera Cass denken - denn so ging es mir am Anfang auch. Aber bevor ihr das Buch deswegen nicht lest: es stimmt nicht. Royal mag so ähnlich klingen, aber Valentina Fast hat es geschafft eine wunderbare Storyline zu entwickeln, die sich schon in der grundsätzlichen Idee von Selection abhebt: es gibt vier anstatt einen Prinzen - was das Ganze nicht nur für die Leser, sondern auch für die Protagonisten spannender macht! Die Jungs sind selbst - bis auf einen - zum Anbeißen und ich habe mir unweigerlich gewünscht, die vier auch in der Realität einmal zu treffen!

Und auch die Geschichte von Tanyas Heimatland unterscheidet sich sehr, denn Viterra ist ein Staat unter einer riesigen Glaskuppel, die die Menschen vor der nuklearen Strahlung außerhalb schützt. Dass dabei aber nicht alles mit rechten Dingen zugeht, sieht man schon in den Prologen, die Tanya aus der Zukunft zu schreiben scheint. Mit viel Raffinesse und einem angenehmen Schreibstil schafft es Valentina ihre Leser bei der Stange zu halten und immer wieder einige Krümel einzustreuen, die den Leser neugierig machen. Ich konnte das Buch zeitweise wirklich nicht mehr aus der Hand legen und habe es förmlich verschlungen! Nur der Cliffhanger am Ende war wirklich böse!

Was mich die ganze Zeit allerdings störte, war Tanya selbst. Sie scheint - natürlich - kein Mädchen zu sein, dass sich viel aus einem Prinzessinnenleben machen würde und so lässt sie sich nur auf den Wettbewerb ein, weil sie danach zu ihrer Schwester ziehen darf. Dafür muss sie allerdings garantieren, dass sie nicht wegen Eigenverschuldung rausfliegt. Dabei stach mir jedoch immer wieder eins ins Auge: wie sollte denn irgendwer herausfinden, ob sie nachgeholfen hatte? Dafür, dass sie immer wieder betonte nicht dabei sein zu wollen und nur zu warten, bis sie gehen durfte, genoss sie es anscheinend so sehr, dass sie gar keine Pläne schmiedete, wie sie unbemerkt früher gehen könnte. An dieser Stelle war ihr Wille immer etwas unglaubwürdig und es wirkte lediglich so, als würde die Autorin einen Grund suchen, Tanya noch dazubehalten.

Aber das war noch nicht das Hauptproblem, denn mich nervte Tanyas Unentschlossenheit. Mit der Zeit stellt sich immer mehr heraus, wer ihr Favorit ist - der wies sie allerdings öfter zurück, als gut wäre. Immer wieder nimmt sie sich vor, ihn nicht mehr an sich heranzulassen - und macht es dann doch. So geht es ganze 4 bis 5 Mal im Buch, was mit der Zeit einfach nur noch anstrengend war. Am liebsten hätte ich sie einmal kräftig geschüttelt, damit sie zur Vernunft kommt! Ich glaube diesen Zwiespalt hätte man noch etwas glaubwürdiger oder wenigstens schöner für den Leser gestalten können - ich hoffe jedenfalls, dass es im nächsten Band nicht so weitergeht!

 

Fazit

Royal - Ein Königreich aus Glas ist nicht nur für Selection-Fans geeignet, sondern für alle, die Liebesgeschichten lieben und darüber hinaus auch gerne Rätsel lösen! Trotz kleiner Abstriche hat es mir sehr viel Spaß gemacht Tanya zu begleiten und ich freue mich schon auf Band 2 beziehungsweise 3.