Rezension

Dramatisch, spannend und mit jeder Menge Familiengeheimnisse

Schwestern fürs Leben -

Schwestern fürs Leben
von Sybille Schrödter

Zum Inhalt

Die Geschichte beginnt 1910 in Flensburg. Lene Danneberg feiert ihren 8. Geburtstag. Doch anders als andere Mädchen in ihrem Alter wünscht sie sich weder Puppen noch anderes Spielzeug. Viel lieber möchte sie sich im Rumhaus Danneberg frei bewegen dürfen. Sie liebt den Duft von Rum. Möchte später einmal den Platz von ihrem Vater einnehmen und das Rumhaus leiten. 1919 sieht sieht sich die inzwischen 17jährige Lene ihrem Ziel ein ganzes Stück näher. Der einzige Sohn der Dannebergs ist im 1. Weltkrieg gefallen. Ihr Vater möchte aber später mal keiner Frau die Leitung des Rumhauses übergeben. Doch Lene kämpft für ihren großen Traum. Mit ihren drei Schwestern geht sie durch dick und dünn. Zusammen kämpfen sie für die Rechte der Frauen.

Meine Meinung

Dramatisch, spannend und mit jeder Menge Familiengeheimnisse

Lene war mir eine ganze Zeit lang nicht besonders sympathisch. Um ihre Ziele zu erreichen war sie nicht gerade zimperlich. Sie hat selten auf die Gefühle anderer Menschen Rücksicht genommen. Die Leitung des Rumhauses Danneberg war ihr einziges und größtes Ziel. Um dieses zu erreichen heiratet sie einen Mann, den sie weder achtet noch liebt. Für ihre Schwestern Käthe, Elisabeth (Lizzie) und Henriette (Jette) ist sie ein Vorbild. Doch besonders Lizzie hat sie mit ihrer Heirat weh getan. Die Frauen leben in einer Zeit, in denen der Vater über ihren Werdegang bestimmen darf. Sogar den Ehemann aussuchen. Die vier Schwestern gehen jedoch ihre eigenen Wege. Nicht immer schlagen sie den Richtigen ein.

Ich habe eine Zeit lang gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden. Einige Dinge passieren, die für mich nicht schlüssig waren. Etwas zu viel Dramatik und Situationen, die ich mir im wahren Leben wirklich nicht vorstellen kann. Da werden Geheimnisse mit dem letzten Atemzug erzählt. Vieles kommt etwas abgehackt daher. Aber nach ca. einem Drittel nimmt die Geschichte voll an Fahrt auf. Die Schwestern gehen eine Zeit lang getrennte Wege. Als Hitler an die Macht kommt, rücken die Frauen wieder näher zusammen.

Der Schreibstil liest sich wie Butter. Man lernt die Frauen sehr gut kennen und erhält einen Einblick in ihre Gefühlswelt. Ich habe mit den Frauen gehofft und gebangt. Konnte manchmal nicht fassen, was ihnen zugemutet wird. Sie gingen ihren Weg ohne Wenn und Aber. Leider war es nicht für jede der richtige Weg. Dennoch habe ich die Schwestern für ihren Mut bewundert. Für die Liebe zu ihren Kindern und die Loyalität, die sie sich gegenseitig entgegengebracht haben. Auch Lene konnte mich letztendlich doch noch überzeugen. Sie wächst über sich selbst hinaus und muss erkennen, wie unrecht sie oftmals gehandelt hat.

Fazit

Von 1910-1945 begleiten wir die Schwestern fürs Leben. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten, konnte mich die Geschichte dann noch komplett überzeugen. Ich liebe Familiengeheimnisse. Damit hat die Autorin wahrlich nicht gespart. Jede Menge Spannung haben es mir ab einem bestimmten Zeitpunkt unmöglich gemacht, das Buch zur Seite zu legen. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Sybille Schrödter, für diese spannende und emotionale Geschichte.