Rezension

Drei starke Frauen zwischen Italien und Deutschland

Via Torino -

Via Torino
von Aja Leuthner

Eleonora, Rosalia und Milena - drei starke Frauen unterschiedlicher Generationen, die in diesem Buch ihre eigenen Kämpfe meistern. Auch wenn sie aus der gleichen Familie stammen, haben sie ihre eigenen Persönlichkeiten und Umstände, die sie jeweils prägen. Die Beschreibungen der Personen ist sehr gut gelungen und durch den Wechsel der Sichtweisen in den Kapiteln sind sie mir nah gekommen. Milenas Perspektive kommt erst gegen Mitte des Romans dazu, was noch einmal eine neue Atmosphäre hinzufügte. 

 

Der historische Kontext scheint sehr gut recherchiert zu sein. Besonders die Arbeiteraufstände in Italien zur Zeit von Eleonora waren sehr lebhaft dargestellt und ich fand es interessant, mehr darüber zu erfahren. Ein weiteres Thema ist die Identität der Frauen zwischen Deutschland und Italien. Sie sind auf der Suche nach sich selbst und ihrer Heimat, was alle drei auf andere Art erleben. Diese Entwicklungen waren ebenfalls authentisch und bringen eine weitere Facette in den Roman. 

 

Der Schreibstil war angenehm und ich bin schnell in die Geschichte reingekommen. Zu Beginn musste ich mich eingewöhnen, da der Roman vor allem wie eine Erzählung wirkte, mit vielen Beschreibungen und wenig wörtlicher Rede. Das hat mich jedoch nicht gestört, sondern hat sich schön von anderen Romanen, die ich sonst lese, abgesetzt. Definitiv eine Empfehlung!