Rezension

Dreiecksgeschichte

Aber vielleicht wird auch alles gut -

Aber vielleicht wird auch alles gut
von Lea Melcher

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Buch über "die großen und kleinen Hürden im Kopf". Noch dazu ein "own voices Roman", d.h. Autorin Lea Melcher weiß selbst genau worüber sie da schreibt. Das hat mich sehr neugierig gemacht. Und dann gab es schon haufenweise sehr gute Bewertungen zu diesem Buch.

Leider kann ich diese nicht teilen. Zum einen hatte ich mir von der Geschichte vielleicht was anderes erwartet. Denn die war im Grunde eine Liebesgeschichte, die ich in dieser Konstellation sogar schon mehrfach gelesen hatte. Junge und Mädchen treffen sich, mögen sich, kommen aber irgendwie nicht fix zusammnen. Und als sie sich dann das nächste Mal wieder treffen, ist er der Freund der besten Freundin und damit natürlich absolut 'off limits'. Was dann natürlich IMMER zu unschönen Komplikationen führt, sonst hätte man ja keine Geschichte.

Hier haben wir eine Geschichte, doch tritt diese über einen sehr langen Zeitraum komplett auf der Stelle. Es gibt Rückblenden, durch die die Problematik zwischen Emmi und Jack erklärt wird. Aber in der heutigen Zeit kommen die zwei gar nicht vom Fleck. Auch die Paartherapie, von der ich aufgrund des Klappentextes dachte dass sie ein zentraler Bestandteil sei, ist nicht mehr als eine Randnotiz.

Genauso wie die Agoraphie, die Emilia hat. Die spielt tatsächlich nur eine sehr untergeordnete Rolle hier. Dabei hätte ich gerade bei dem Thema viel viel mehr erwartet, nachdem die Autorin hier laut ihrer Biografie eigene Erfahrungen hat.

Am meisten gestört hat mich aber wohl doch die Stimme der Sprecherin dieses Hörbuches. Sie hat einige verschiedene Stimmen für die einzelnen Charaktere gestaltet, die man auch sofort wiedererkannt hat. Doch leider waren mir so gut wie alle diese Stimmen unsympathisch. Allen voran die Stimmen, die sie für Emmi (klang meist so, als ob diese eine heiße Kartoffel im Mund hatte) und Jack (der hatte so eine leicht arrogange, leicht gelangweilte Schlafzimmer-Stimme) wählte. Ich glaube, wenn ich das Buch gelesen statt gehört hätte, hätte es mir doch einen Tick besser noch gefallen.