Rezension

Druidenjunge und Drachenmädchen

William von Saargnagel - Alfons Th. Seeboth

William von Saargnagel
von Alfons Th. Seeboth

Bewertet mit 2.5 Sternen

William ist ein Waisenjunge, und ihm geht es nicht gut bei seinen Adoptiveltern, die ihn nur als billige Arbeitskraft ausnutzen. Er ist anders als andere Kinder, und er weiß es, denn ihm fiel das Lernen immer leicht und er ist kräftiger und viel größer als andere Kinder in seinem Alter. Kurz, bevor er zehn wird, erfährt er auch, warum das so ist: Er ist ein Druide, und das frisch geschlüpfte Etwas vor ihm ist ein Drachenmädchen, welches von nun an seine unzertrennliche Begleiterin sein wird. Er nennt sie Nildani, die Himmelsblume. Zusammen müssen sie lernen, aufeinander aufzupassen, aber das fällt ihnen sehr leicht, es ist von Anfang an eine große Sympathie da. Durch Nildanis Hilfe gelangt William der Zugang zur magischen Welt, die die seine ist und dank ihrer feinen Nase und den dadurch erschnüffelten Trüffeln haben sie genug Geld, um sich alles kaufen zu können, was sie möchten.

Sie lernen viele Menschen kennen, unter ihnen auch einige, die ihnen Böses wollen, doch die meisten sind begeistert, dass es wieder einen jungen Drachen gibt und helfen ihnen, wo sie können. Als William von Unbekannten angegriffen wird, bekommt er Hilfe von einem alten Mann, der sich als sein Großvater entpuppt und ihm seine wahre Herkunft verrät: Er ist William von Saargnagel, das Mitglied einer sehr angesehenen Druidenfamilie, die ihn in der Welt der Muggel ... Verzeihung, der NorMen (Normale Menschen, also die ohne Magie^) verstecken musste, damit er nicht wie sein Vater umgebracht wird.

Vom Waisenknaben zum Grafen, so schnell kann's gehen. William lernt Sarah kennen, die ebenfalls einen Jungdrachen zum Begleiter hat, und freundet sich mit ihr an. Sie ist eine Hexe und sehr schlau. William entpuppt sich außerdem als Werwolf, was seine Größe und Kraft erklärt, und als der Besitzer der Ländereien, auf denen sich das Zaubererschloss befindet, auf das er gehen wird.

Er erlebt dort sehr viele Abenteuer, lernt neue magische Wesen kennen, muss sich mit Feinden herumschlagen, die ihn offen oder auch versteckt angreifen, erlebt mit besten Freunden eine Riesenenttäuschung und macht aus dem schlimmsten Feind einen Freund. Fast wie im wahren Leben also. ;)

Das Buch ist flüssig und angenehm zu lesen, nur manchmal bin ich über extreme Umgangssprache gestolpert (Er meckerte ihn an z. B.). Es gibt sehr viele Verbindungen zu Harry Potter (zu viele und zu auffällig, wenn man mich fragt), doch dieses Buch hier ist weitaus kindlicher vom Stil her. Während sich Harry den Gefahren stellen und an ihnen wachsen musste, beherrscht William sie von Anfang an. Er muss sich ebenfalls vielen Abenteuern stellen, doch die Spannung leidet darunter, dass er sie problemlos meistert, in jeder Situation, und der einzige Moment, in dem man (ziemlich zum Schluss) wirklich mitfiebert, ob er es schafft, löst sich auch sehr schnell.

Fazit: Für kleinere Kinder ein Lesespaß und prima geeignet. Für einen All Ager müsste er mehr Spannung, Konflikte und Entwicklung des Protagonisten aufweisen.