Rezension

Dunkle Havel

Dunkle Havel - Tim Pieper

Dunkle Havel
von Tim Pieper

Bewertet mit 5 Sternen

Als Hauptkommissar Toni Sanftleben in die Potsdamer Innenstadt gerufen wird, geht er zunächst von einem Routinefall aus. Doch dann findet er in den Sachen des Mordopfers das verblasste Foto einer weinenden Frau – es ist seine Frau Sofie, die vor sechzehn Jahren auf dem Baumblütenfest in Werder spurlos verschwand. Sanftleben ist wie elektrisiert. Wird er endlich herausfinden, was damals wirklich geschah? 

Tim Piepers Kriminalroman „Dunkle Havel“ besticht durch seinen geradlinigen Schreibstil und den herausragenden Spannungsbogen, der sich bis in die letzten Seiten hält.
Die Charaktere sind insgesamt sehr lebensnah und authentisch gestaltet, Hauptkommissar Toni Sanftleben ist charismatisch, mit einer gehörigen Portion Ecken und Kanten, an denen sich der Leser ruhig stoßen darf. 
Der Sprach- und Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, die Handlungsorte sind sehr detailliert beschrieben, so dass stets ein Bild im Kopf entsteht; es ist, als wäre man direkt in die Handlung hineinversetzt.
Die Handlung ist bleibt bis zum Schluss voller Spannung, Tonis Hartnäckigkeit und sein kriminalistisches Gespür sind von zentraler Bedeutung. Die verschiedenen Erzählperspektiven geben dem Leser von Zeit zu Zeit einen Überblick über die Sichtweisen von Schlüsselpersonen.  Obwohl dem Leser viele verschiedene Sichtweisen bekannt sind, ist es unmöglich auf eigene Faust den Täter zu ermitteln. Zu verstrickt ist die ganze Angelegenheit.
„Dunkle Havel“ ist ein authentischer und überraschender Kriminalroman, der mich vollends überzeugen konnte! Absolute Leseempfehlung!