Rezension

durch die vielen bayrischen Ausdrücke sehr lebendig

Die Hexenwaage
von Siegfried Obermeier

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Autor entführt die Leser in das spätmittelalterliche München, in dem die Pest wütet. Viele Menschen erliegen der Krankheit. So auch die Eltern und der Bruder von Anna Kistler. Ihr Onkel möchte die nun vermögende Erbin heiraten. Als sie dies ablehnt, wird sie kurz darauf als Hexe verdächtigt. Alle meiden sie nun. Nur ihr Untermieter Jan Vandorff, der für die Gerichtsbarkeit arbeitet, hilft ihr. Gemeinsam fliehen sie, Anna als Reitknecht verkleidet, in Jans Heimat in die Niederlande. Dort soll sich Anna der Prüfung durch die berühmte Hexenwaage unterziehen und damit ihre Unschuld beweisen ...

 

Der Roman ist sehr gut recherchiert. Durch die vielen bayerischen Ausdrücke sehr lebendig. Man kann sich gleich in die Geschichte hineindenken. Der Schreibstil ist ansprechend.

Gut gefallen haben mir die Gewissenskonflikte der einzelnen Personen, die der Autor den Leser miterleben ließ.

Für mich kommt die Spannung leider zu kurz. Anna befindet sich lt. Siegfried Obermeier mehrmals in höchster Gefahr, aber der Leser spürt diese Gefahren nicht wirklich.

Das Ende kam dann auch noch ein wenig plötzlich. Da wäre noch ein wenig mehr möglich gewesen.