Rezension

Durchgehend spannend, bis zum Schluss!

Die Chronik der Unsterblichen 01. Am Abgrund - Wolfgang Hohlbein

Die Chronik der Unsterblichen 01. Am Abgrund
von Wolfgang Hohlbein

»"Sprich niemals abfällig über deine Ahnungen", wisperte Michail Nadasdys Stimme in seinem Kopf. "Wer weiß, vielleicht sind diese Botschaften ein Teil von uns, der Dinge sieht, die dem Rest verborgen bleiben..."« (S.11)

Inhalt: Andrej hat gerade seine geliebte Frau verloren - sie und seine Tochter sind im Kindsbett verstorben. Aus Trauer hat sich der Krieger auf eine einsame Wanderschaft begeben und aus irgendeinem unerfindlichen Grund hat es ihn zurück zu seinem Geburtsort verschlagen. Was er dort findet, übersteigt all das Maß an Grausamkeit, das er bisher erfahren hat: Das ganze Tal ist ausgerottet, ermordert, manche sogar gefoltert. Nur Frederic hat überlebt. Andrej nimmt ihn mit; für ihn ist der Junge das letzte Bindeglied an sein altes Leben. Doch ihre Reise, die in Rache enden soll, nimmt viele seltsame Wege...

Sprache & Aufbau: Vielleicht sollte man dazu sagen, dass ich Hohlbein-Fan bin. Ich mag seine Art zu schreiben und bewundere die Vielfalt seiner Wortwahl. Sprachlich habe ich hier also nichts zu meckern. Der Aufbau liegt vor wie gewohnt - einfach in Kapiteln. Der Autor schreibt hier ausnahmslos aus der Sicht Andrejs, wodurch auch viele Geheimnisse lange ungeklärt bleiben. Für den Protagonisten übrigens Lob - seit Langem konnte ich mich mit keinem Helden mehr so identifizieren und seine Handlungen so gut nachvollziehen wie mit Andrej. 

Persönliche Meinung: Ich habe das Buch geliebt, obwohl ich mich seit dem Vampir-Overload eigentlich von diesen Wesen entfernt habe. Trotzdem konnte mich W. Hohlbein hier wunderbar wieder in die Welt der Vampire entführen. Lag es vielleicht daran, dass dies erst zum Ende hin wirklich Thema wurde, oder weil es hier nicht um sanftmütige Wesen geht. Für Brian Lumley Fans, die auch nichts gegen Mittelalterwelten und vielleicht nicht ganz so komplexe und verschlungene Muster haben, auch sehr zu empfehlen. Für mich: endlich mal wieder ein Buch, an dem ich absolut gar nichts zu meckern hatte. :)