Rezension

Durchwachsen

Titos Brille - Adriana Altaras

Titos Brille
von Adriana Altaras

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
In Titos Brille erzäht Adriana Altaras aus dem Leben der Familie. Von Kroatien zur Zeit der Nazis, über Italien, Israel und die USA bis zum heutigen Berlin geht die Reise, die vor allem vom Judentum geprägt ist. So sind Berichte aus dem KZ von Rab genauso Teil, wie die Bar-Mitzwa des älteren Sohnes. Politik ist ebenso Thema wie Privates.

Meinung:
Schwer zu sagen was man von diesem Buch erwarten darf. Ich hatte beim Lesen das Gefühl der Autorin in einem Cafe gegenüber zu sitzen, während sie von ihrem Leben erzählt. Teilweise sehr interessant und lehrreich, teilweise für Aussenstehende langweilig und belanglos. Der größte Pluspunkt für mich waren die Auszüge aus der kroatischen Judenverfolgung, den dies ist ein Land das normalerweise im Geschichtsuntericht eher nebensächlich bleibt. So erfährt man schnell bis dato Unbekanntes. Selbiges gilt auch für die Religion an sich, die Hauptthema ist.
Leider gibt es für mich aber auch einen klaren Kritikpunkt. Die einzelnen Anekdoten sind lose aneinander gereiht, so das es schwer fällt sich auf eine Sache zu konzentrieren. Ständige Sprünge in der Zeit, Ortswechsel und eine Vielzahl an Personen machen das Buch umständlich. Eben wie bei jemandem der seine Lebensgeschichte erzählt auch selten chronologisch berichtet wird, weil einem doch noch eine Geschichte spontan einfällt, die man gerne dazwischen schiebt.

Fazit:
Lesenswert ja oder nein? Schwer zu sagen, ich bereue es nicht, aber ich würde es kein zweites Mal lesen wollen.