Rezension

E in bewegendes Buch über die Kinderarmut/ Straßenkinder in Rumänien

Asphaltspuren - Antje Szillat

Asphaltspuren
von Antje Szillat

Bewertet mit 5 Sternen

Simeon lebt mit seiner Mutter und seinem Bruder in einer kleinen Wohnung in Bukarest, doch trotzdem ist das Geld und auch das Essen immer knapp. Simeon versucht sich um seinen Bruder zu kümmern und sammelt Essen aus Mülltonnen. Die Mutter der beiden prostituiert sich um die Miete zahlen zu können und damit zumindest etwas im Kühlschrank ist. Simeon lernt Luna, ein Straßenmädchen kennen und dann werden sie auch schon von mehreren Männern betäubt und entführt. Ihre Reise geht nach Deutschland, wo Boris Simeons kleiner Bruder verkauft wird, und die anderen Kinder betteln müssen...

Was soll ich sagen? Es ist ein Buch von Antje Szillat und sie vermag es wirklich eindrucksvolle und nachdenklich stimmende Geschichten zu erzählen. Sie schafft es einem die Geschichten und die Schicksale der Protagonisten nah zu bringen. Man liest nicht einfach, man fühlt mit und es wird einem klar, wie gut es einem immer ging und das es auch ganz anders geht.

Das Thema der Straßenkinder, die oftmals Lack schnüffeln um ihre schlechte Lebenssituation oder sexuelle Übergriffe zu vergessen, sich aus Mülltonnen ernähren müssen und oftmals schon ganz jung schwanger werden, ist wirklich schrecklich.

Schrecklich erschütternd, schrecklich traurig und doch so realitätsnah.

Am Ende eines jeden Kapitels finden wir Daten und Fakten zu den Straßenkindern aus Rumänien oder auch Textauszüge von Gesellschaften und Einrichtungen wie „save the children“, „straßenkinderreport“ oder auch der Caritas.

Es wird dem Leser einfach klar, dass es nicht eine beliebige, fiktive Geschichte ist, sondern so jeden Tag irgendwo auf der Welt (nicht nur in Rumänien) so geschehen kann und geschieht. Wieder werden wir von Antje Szillat für ein sehr schwieriges Thema, dass angesprochen gehört, sensibilisiert.

„Asphaltspuren“ ist ein Buch, dass sowohl aufgrund seiner Protagonisten, als auch aufgrund der Thematik berührt und dem Leser die Augen öffnet für das Leid der Welt! Wieder mal ein sehr eindrückliches, aber auch sehr gutes Buch von der sympathischen Frau Szillat!