Rezension

Eigentlich schön, aber es fehlt der Tiefgang...

Das Glück in weißen Nächten - Verena Rabe

Das Glück in weißen Nächten
von Verena Rabe

Bewertet mit 3 Sternen

Moa, Köchin aus Hamburg erhält von ihrem Vater eine Einladung zu seinem Jazzkonzert auf den Lofoten.
Während Moa noch schwankt und überlegt ob sie die Einladung annehmen soll, ist der Entschluss sich eine Auszeit auf den Lofoten zu nehmen, bei Matthias, Meeresbiologe und Vater zweier Kinder aus Berlin schon gefallen. Nach seiner Scheidung muss er einfach nur raus. Und welcher Ort eignet sich da besser als die abgeschiedenen, nicht von Touristen überlaufenen Lofoten mit ihrer rauen Natur und Kargheit.

Wie es das Schicksal so will, kreuzen sich Moas und Matthias' Wege in Norwegen und sie verlieben sich ineinander. Doch durch die Altlasten in Sachen Liebe, die beide mit sich herumschleppen, fällt es ihnen nicht leicht sich ganz auf den anderen einzulassen, auch wenn Moa schnell erkennt das sie in Matthias scheinbar ihren Seelengefährten gefunden hat, kommt es dennoch immer wieder zu Missverständnissen.

Als beide getrennt voneinander nach Deutschland zurückkehren und eine Weile Funkstille herrscht, erkennen sie das sie einander sehr vermissen. Als Moa sich ein Herz nimmt und Matthias kontaktiert, wirkt dieser so erleichtert das er sich kurzerhand auf den Weg nach Hamburg macht, wo es zu erneuten Missverständnissen zwischen den beiden kommt. Moa versucht über Matthias hinwegzukommen und als sie den Liebeskummer schon fast besiegt hat, schlägt das Schicksal erneut zu....

Mein Fazit:

Zu Beginn fand ich die Geschichte, die sich durchweg flüssig liest, sehr gut, was später allerdings etwas nachlässt, da der Verlauf relativ oberflächlich bleibt. Irgendwie fehlte mir ein kleines bisschen Tiefgang, gerade was die Probleme, Ängste, Zweifel, Gedanken von Moa und Matthias betrifft.
Die beiden sind zwar sehr sympathische Protagonisten, die man anfangs schnell ins Herz schließt, allerdings nervt Moa im zweiten Teil zunehmend. Ich hatte immer das Gefühl, das sie gar nicht weiß was sie will und sich auch gerne mal bedienen lässt. Auch ihre aufkeimende Eifersucht auf Kolleginnen und Matthias' Exfrau kann man vielleicht nachvollziehen, nervt mich persönlich allerdings etwas. Und auch Matthias hat so seine Eigenheiten, so hält er zum Beispiel hin und wieder mit seinen Gedanken hinter dem Berg, was es für den Leser schwierig macht, das ein oder andere nachzuvollziehen.

Was mir wiederum sehr sehr gut gefallen hat war die unglaublich detaillierte Beschreibung der Lofoten. Da hat es Verena Rabe wirklich geschafft, das einen das Fernweh packt und man am liebsten direkt losfahren würde.

Trotz einiger Schwächen, ist es ein nettes Buch für kalte Leseabende.