Rezension

Ein bewegender Roman

Wonder - R. J. Palacio

Wonder
von R. J. Palacio

Bewertet mit 5 Sternen

Eine absolute Leseempfehlung und ein Anwärter auf das Lesehighlight 2014!

Allgemeines

Titel: Wonder
Autorin: R. J. Palacio
Verlag: Corgi
Reihe: nein
Seitenzahl: 315
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-0-552-56597-4
Preis: 5,50€ | 5,26€ 

Inhalt

In dem Buch geht es um den zehnjährigen August, welcher mit einem Gendefekt geboren wurde. Dadurch ist sein Gesicht entstellt, trotz vieler Operationen. Aufgrund der vielen Operationen unterrichtet seine Mutter ihn zu Hause, doch nach einiger Zeit schafft sie es nicht mehr, ihm den kompletten Lehrstoff beizubringen. Daraufhin kommt eins zum anderen und August besucht zum ersten Mal in seinem Leben eine richtige Schule. Was ihm da widerfährt und wie sein bisheriges Leben war ist Inhalt des Buches, erzählt aus den verschiedensten Sichtweisen.

Meinung

August ist ein wunderbarer Protagonist und Erzähler. Er hat Witz, Charme und die Prise Sarkasmus, die man nötig hat, um sich ein dickes Fell zuzulegen. Zwei mal wird die Handlung aus seiner Perspektive erzählt. Es wird dabei sehr deutlich, wie schwer es einem die Gesellschaft macht, wenn man anders ist als alle anderen.

“They see me as extraordinary. I think the only person in the world who realizes how ordinary I am is me.” – Seite 3

Durch sein entstelltes Gesicht hat er in der Öffentlichkeit mit vielen Problemen zu kämpfen, welche in der Schule natürlich nur noch verstärkt werden. Vor seiner Familie versucht er zu verbergen, dass es nicht immer leicht ist in der Schule, doch es gelingt ihm nicht immer. Generell erfährt man sehr viel von Augusts Gefühlen, wodurch man seine Sicht- und Verhaltensweisen noch besser verstehen und mit ihm mitfühlen kann.

“Then I actually smiled. I don’t know. Sometimes when I have the feeling like I’m almost crying, it can turn into an almost-laughing feeling. And that must have been the feeling I was having then, because I smiled, almost like I was going to giggle.” – Seite 29

Um ihm das Leben an der neuen Schule leichter zu machen, hat der Schulleiter August ein paar Mitschüler zur Seite gestellt, die ihm die Schule zeigen und sich mit ihm anfreunden sollen. Das gelingt aber nur mit einem, Jake. Der wiederum wird zu Augusts besten Freund und die beiden können über alles reden und auch lachen. Summer, welche nicht von dem Schulleiter auserkoren wurde, setzt sich am ersten Tag in der Cafeteria neben August, und freundet sich schnell mit ihm an. Diese beiden Freundschaften werden im Laufe der Geschichte immer ausgereifter und man freute sich für den Protagonisten, dass er so gut Anschluss findet in der Schule.

“Then Jack whispered: ‘Are you always going to look like this way, August? I mean, can’t you get plastic surgery or something?’ I smiled and pointed to my face. ‘Hello? This is after plastic surgery!’ Jack clapped his hand over his forehead and started laughing hysterically. ‘Dude, you should sue your doctor!’ he answered between giggles.”  - Seite 64

Doch nicht nur Freundschaften spielen eine wichtige Rolle in dem Roman, sondern auch die Familie, bestehend aus den Eltern, der Schwester Via und dem Hund Daisy. Die Eltern zeigen ihren Kindern, dass sie sie bedingungslos lieben und unterstützen die beiden in allem, was sie tun. Via, die auf die High School wechselt, hat es nicht leicht auf der neuen Schule und bemerkt zum ersten Mal eine Seite an ihr, die sie bisher nicht kannte und auch nicht mag.

Dadurch, dass der Roman in verschiedenen Perspektiven geschrieben wird, wird die komplette Geschichte von allen möglichen Blickwinkeln aus beleuchtet. So erhält man ein sehr detailliertes Bild von allen Charakteren und ihren Gefühlen, wodurch der Roman noch ergreifender wurde.

Fazit: Ein sehr emotionaler, berührender Roman, der die Widrigkeiten des Lebens unter die Lupe nimmt und aufzeigt, dass mit den richtigen Menschen im Leben alle Hürden genommen werden können. Eines der besten Bücher, die ich je las.

{ 5/5 Punkte }