Rezension

Ein Cold Case und Terroralarm

Blutnebel -

Blutnebel
von Thomas Enger

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s?

Eigentlich hatte Blix nach den Ereignissen der letzten Wochen erst einmal ein wenig zur Ruhe kommen wollen. Als dann jedoch pünktlich zum Jahreswechsel eine Bombe im Hafen von Oslo explodiert, muss er nicht nur dem Terrorverdacht nachgehen, sondern auch einem alten Fall – denn ausgerechnet eines der überlebenden Opfer ist die Mutter eines entführten Mädchens, dessen Fall Blix nie aufklären konnte.

 

Meine Meinung

Da ich von Band eins der Reihe schon wirklich begeistert war, musste auch die Fortsetzung ganz schnell auf meine Leseliste. Vom Schreibstil und dem Lesefluss bin ich noch immer begeistert, da ich das Buch wirklich innerhalb kürzester Zeit beendet habe.

Der Fall an sich war durchaus interessant, auch wenn die Ermittlungen für meinen Geschmack leider ein bisschen zu kurz gekommen sind. Natürlich war mir beim Lesen klar, dass der Fokus der Geschichte eher auf anderen Aspekten lag, bei einem Bombenanschlag und der ausgerufenen Terrorwarnung hätte ich aber doch erwartet, dass die Ermittlungen ein wenig mehr Raum einnehmen würden.

Wovon ich mir ebenfalls ein wenig mehr gewünscht hätte, wären ein paar mehr private Einblicke ins Leben der Figuren gewesen. Mittlerweile begleitet man die Charaktere ja schon eine Weile, und ich persönlich bin immer ein Fan davon, nicht ausschließlich etwas über die Ermittlungsarbeit, sondern eben auch ein bisschen was über die Hintergrundgeschichten der Protagonisten zu erfahren.

Abgesehen davon habe ich die beiden Protagonisten aber wirklich gerne begleitet, auch wenn Blix natürlich wie auch in Band eins schon ein wenig zu viel auf eigene Faust unternimmt. Dadurch, dass die Bombenermittlung keine ganz so große Rolle für den Handlungsbogen gespielt hat, sind mir seine Alleingänge irgendwie besonders aufgefallen, was einerseits natürlich zu ihm passt, angesichts der Gesamtsituation aber auch ein wenig schwer zu glauben für mich war.

Im Hinblick auf Emma muss ich ehrlich sagen, dass sie eindeutig zu viel Pech für meinen Geschmack hat. Wenn sich der Trend so fortsetzt und sie in jedem Teil der Reihe einmal zur Geisel wird, werde ich die Geschichten vermutlich nicht mehr ganz so ernst nehmen können, auch wenn diese Szenen isoliert betrachtet natürlich immer noch sehr spannend sind und meinen Lesespaß insgesamt nicht gemindert haben.

 

Fazit

Auch wenn ich den Handlungsbogen dieser Geschichte nicht ganz so ausgeglichen fand, wie ich es gerne gehabt hätte, hatte ich beim Lesen trotzdem unglaublich viel Spaß. Durch den hohen Lesefluss fallen selbst kleinere Unstimmigkeiten nicht ganz so schwer ins Gewicht, was mich für die weiteren Teile der Reihe sehr optimistisch stimmt.

Dafür verteile ich vier Bücherstapel.