Rezension

Ein Dorf in Angst

Immerschuld - Roman Klementovic

Immerschuld
von Roman Klementovic

Das kleine österreichische Dorf Grundendorf hat sich noch nicht richtig von den Entführungsfällen des Vorjahres erholt, als erneut Ungemach über die Bewohner hereinbricht. Zunächst wird der schrecklich zugerichtete Kadaver eines Hundes gefunden. Der ehemalige Polizist Patrick wird herbeigerufen und muss feststellen, dass es sich wohl um den Hund seiner Großeltern handelt. Als er sie über den Fund informieren will, erfährt er, dass seine zwölfjährige Cousine Julia, die bei den Großeltern lebte, spurlos verschwunden ist. Böse Erinnerungen werden wach und der Wettlauf mit der Zeit beginnt, da Patrick weiß, dass mit jeder Minute, die ohne ein Lebenszeichen von Julia verstreicht, die Chance, sie lebend wiederzufinden, sinkt...

Der Thriller "Immerschuld" von Roman Klementovic baut auf die Geschehnisse des Vorgängers "Immerstill" auf. Aus meiner Sicht ist es nicht unbedingt erforderlich den ersten Band gelesen zu haben, um in die Geschichte hineinzukommen. Der Autor erzählt die Geschichte aus dem kleinen traumatisierten Dorf in einem sehr tempo- und bildreichen Schreibstil. Er arbeitet dabei mit stellenweise sehr kurzen, prägnanten Sätzen und kurzen Kapiteln, die durch die jeweiligen Perspektivwechsel das Tempo des Buches weiter erhöhen. Wie schon im ersten Teil gelingt es dem Autor sehr greifbar die unheimliche und beängstigende Atmosphäre einzufangen, was mich als Leser an das Buch gefesselt hat. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches aufgebaut und während des gesamten Verlaufs auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Das fulminante und aus meiner Sicht sehr überraschende Finale rundet das sehr gelungene Thrillererlebnis perfekt ab. 

Insgesamt gelingt Roman Klementovic erneut ein hervorragender Thriller, der mir einige spannende und packende Stunden bescherte und den ich sehr gerne weiterempfehle. Meine Bewertung liegt daher folgerichtig bei den vollen fünf von fünf Sternen.