Ein Ermittler mit einem unausgeglichenen Gefühlsleben
Bewertet mit 3 Sternen
Dr. Jens Hauser ist der Sohn von Heimatvertriebenen aus Schlesien. Nachdem er in New York Karriere gemacht hat und vom erfolgreichen Ermittler zum Dozenten avancierte, kehrt er im Auftrag der Regierung nach Bayern in sein Heimatdorf Kehlheim zurück. Zusammen mir zwei Assistentinnen soll er Todesfälle der Nachkriegszeit aufklären, die immer noch ungeklärt sind. Hierbei spielt seine Freundin aus Kinder- und Jugendtagen Gisela Martin, die kurz nach seiner Ankunft an einem Krebsleiden stirbt, eine bedeutsame Rolle. Sie hinterlässt ihm Nachrichten und verdächtigt ihren Vater in illegale Machenschaften verstrickt zu sein.
Das Buch beginnt spannend im Jahr 1969 mit einem Mord und dem Verschwinden von Giselas Mutter. Diese Spannung gerät dann jedoch in den Hintergrund, denn das Liebesleben des Protagonisten Jens tritt durch seine Unentschlossenheit und seine Annäherungen zu verschiedenen Frauen immer wieder in den Vordergrund. Der Roman spricht mehrere interessante Themen an, sei es die dramatische Flucht der Schlesier aus ihrer Heimat, Probleme mit illegalem Giftmüll oder Bestechung und Korruption in den höheren Kreisen. Hierbei bleiben aber noch einige Fragen offen.
Das Buch ist vielleicht kein spannungsgeladener, blutiger Krimi, doch die begangenen Verbrechen sind deshalb nicht weniger grausam, und so ist es gut, dass am Ende alles aufgeklärt wird.