Rezension

Ein etwas nerviger Prota

Der Untergang - Wolfgang Hohlbein

Der Untergang
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 3.5 Sternen

Noch immer sind der Schwertkämpfer Andrej und sein Gefährte Abu Dun auf der Suche nach der Puuri Dan, die Andrej über das Rätsel seiner Herkunft aufklären soll. In einem gefährlichen Hinterhalt werden sie von Kindern mit seltsamen Kräften schwer verletzt und erlangen erst in einem Zigeunerlager das Bewusstsein zurück. Dort, so scheint es, ist der Unsterbliche endlich am Ziel seiner Reise angelangt: Eine alte Frau gibt sich als Puuri Dan zu erkennen. Doch das lang ersehnte Gespräch mit ihr lässt Andrej noch ratloser zurück. Und auch die rätselhafte Elena, die eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf ihn ausübt, wirft neue Fragen auf. Andrejs übermenschliche Sinne wittern Gefahr, aber noch weiß er nicht, wo sie auf ihn lauert...

Andrej möchte ich im Laufe der Reihe immer öfter Verstand einprügeln. So auch bei diesem Band. Ich hatte noch nie so oft das Gefühl, längst zu wissen, was Sache ist, während Andrej es entweder wirklich nicht weiß (kommt in Band 4 einige Male vor) oder es nicht wahrhaben will (was noch dämlicher ist, aber auch häufiger vorkommt).
Für ein Wesen, das außerdem für damalige Verhältnisse das unfassbar hohe Alter von sechzig oder siebzig Jahren erreicht hat, ist er teilweise tatsächlich auffällig naiv und manchmal schlichtweg dämlich.
Wobei mich das gar nicht so sehr gestört hat. Das Buch war trotz einiger Längen (es ist nun mal nicht überragend spannend, wenn Andrej die Hälfte des Buches über erschöpft herumtaumelt und sich über die Hitze beklagt) eigentlich ziemlich unterhaltsam zu lesen und ich hatte durchaus vergnügliche Lesestunden.
Die Reihe macht mir im Moment also auf alle Fälle noch großen Spaß.
Was mich nervt, ist hier aber auch die zunehmende Schludrigkeit des Lektors/Korrektors beim vgs/Egmont. Während im dritten Band sich die Zahl der Druckfehler noch in einem annehmbaren Bereich hielt und kaum wahrnehmbar schien, nimmt sie hier langsam überhand. Bis hin dazu, dass Wörter zweimal hintereinander abgedruckt, Namen verwechselt werden und so mancher Buchstabe einfach fehlt. Das sollte eigentlich nicht passieren und schon gar nicht in einem Ausmaß, dass ich bei einem Dialog ernsthaft in mich gehen und die Abschnitte davor und danach lesen musste, um mir zusammenreimen zu können, wer gerade spricht.
Ansonsten habe ich mich gefreut, ein Fitzelchen mehr über Vampyre zu erfahren und bin gespannt, wie es im nächsten Band weiter geht.