Rezension

Ein Fluch geht um...

Der rote Schal - Wilkie Collins

Der rote Schal
von Wilkie Collins

Bewertet mit 3 Sternen

Wer bereits Collins-Leser ist, merkt sofort, das hier die Mystery-Elemente fehlen. Und das ist auch genau der Punkt, dass die Geschichte mich irgendwie nicht überzeugen konnte. Das die Bücher des Autors ja aus heutiger Sicht schon reichtlich antiquiert daherkommen, sollten sie doch wenigstens einige Spannungselemente haben. Aber leider ist das hier nicht der Fall. Die Geschichte ist zwar gewohnt verworren aber ich kam mit den handelnden Personen nicht zurecht. Darum geht es: Zwei Freunde, die beide den verhängnisvollen Namen Allan Armadale tragen, stehen unter dem Fluch ihrer Väter, Rivalen bis zum Mord. Die Szene ist Wildbad, das Jahr 1832, und die Stadthonoratioren warten in festlichem Aufzug auf die ersten Kurgäste der Saison. Unter ihnen befindet sich der reiche, sterbenskranke Plantagenbesitzer Allan Armadale, dessen einziger Wunsch es ist, noch vor seinem Tod einen Brief für seinen Sohn zu beenden, in dem er die verhängnisvolle Geschichte seiner Familie erzählt und vor dem Namensvetter warnt: "Lege Gebirge und Meere zwischen Dich und jenen anderen Armadale. Nie dürfen sich die beiden auf dieser Welt begegnen - nie, nie, nie!" Doch ehe der Inhalt des Briefes dem Sohn enthüllt wird, kreuzen sich die Wege der beiden Armadales, und die schöne Unbekannte mit dem roten Schal löst eine Kette mysteriöser Verwicklungen aus. Es wirkte auf mich alles ein wenig „zu sehr gewollt – aber nicht gekonnt“. Der Schreibstil ist dem Erscheinungsjahr 1866 (entnommen dem Vorwort) angemessen. Aber wie gesagt, vielleicht war es die verworrene Geschichte, mich konnte dieses Buch leider nicht fesseln. Eine Leseempfehlung gebe ich trotzdem und 3 von 5 Sterne.