Ein ganz besonderes Herzensbuch in einer wunderschönen und poetischen Sprache
Bewertet mit 5 Sternen
Inhalt:
April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.
Meine Meinung:
"Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" von Lilly Lindner ist ein berührendes Jugendbuch, das mir wahnsinnig gut gefallen hat. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte rund um die zwei Schwestern, die es im Leben nicht leicht hatten gefesselt. Ich konnte mich sofort mit der kleinen Phoebe, die an ihre Schwester April Briefe schreibt anfreunden und mit ihr mitfühlen.
Das größte Highlight des Buches war Lilly Lindners Schreibstil. Er ist poetisch und voller Wortschönheit. Ich habe extra langsam gelesen, um ihn zu genießen. Obwohl der Text in Briefform geschrieben wurde konnte ich mich sehr gut in die Geschehnisse hineinversetzen. Die Gedankengänge des Mädchens werden aus meiner Sicht realistisch dargestellt.
Die zwei Schwestern sind etwas besonderes, sie sind außerhalb der Norm. Und so lesen sich auch ihre Briefe. Die kleine Phoebe ist zum Beispiel hochbegabt, recht nachdenklich und versteht es gut, mit Worten umzugehen. Was die beiden Geschwister miteinander verbindet ist richtig toll. Sie halten zusammen, egal was kommt. Allerdings haben sie Eltern, die sich zu wenig um sie kümmern. So versuchen sie sich gegenseitig Halt zu geben. Eine Aufgabe, die eigentlich ihre Eltern aus tiefstem Herzen heraus übernehmen sollten. So leidet man mit den zwei Mädchen mit, die es definitiv nicht leicht haben.
Die Autorin hat die volle Bandbreite von Gefühlen in mir geweckt. Von hoffnungsvoll, wütend, lachend bis hin zu traurigen Gefühlen. Und außerdem sind so schöne Sätze im Buch zu finden. Wortspielereien und kleine Gedichte im Text verwoben. Das ist wirklich etwas Besonderes und hat mir sehr gut gefallen.
Fazit:
"Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" ist ein berührendes Jugendbuch mit wundervollen Worten und einem poetischen Schreibstil. Lilly Lindner hat etwas Einzigartiges und Besonderes erschaffen, das sich sehr zu lesen lohnt. Der Roman regt zum Nachdenken an und schwirrt einem noch längere Zeit im Kopf herum.