Rezension

Ein geheimes Bauprojekt der Nazis und die Auswirkungen bis heute

Der Ruf der Schwalbe -

Der Ruf der Schwalbe
von Uta Baumeister

Bewertet mit 4 Sternen

Klaas de Jong war 1944 einer der Zwangsarbeiter in Deutschland, die bei dem geheimen Bauprojekt der Nazis "Schwalbe1" eingesetzt waren. Ihm gelang die Flucht und was damals passierte, hat er seiner neuen Frau und dem gemeinsamen Sohn Jo nie erzählt.

Mittllerweile ist es 2020, als Jo, als Mann in den 50zigern seiner hochbetagten Mutter Roosje von Briefen aus Deutschland erzählt bzw. ihr diese zeigt, die Klaas nie erreicht haben, da seine Schwester sie ihm vorenthalten hat. Mutter und Sohn begegen sich auf Spurensuche nach Deutschland.

 

Der Erzahlstil von der Autorin Uta Baumeister ist einprägsam und verbindet auf geschickte Weise die historische Vergangenheit - in dem Fall das Projekt "Schwalbe 1" mit fiktiven Figuren, deren Geschichte, sie aufgrund von Zeitzeugenberichten entwickelt hat.

 

Durch den Bezug zu den Romanfiguren - denn ich fiebere mit ihnen mit, wobei mir der Erzählstrang aus der Vergangenheit äußerst gut gefällt - wird die Vergangenheit sehr lebendig und ich selber bin schockiert wie in der Gegenwart damit umgegangen wird. Mit dem Erzählstrang, der 2020 angelegt ist und die Coronapandemie ebenfalls thematisiert wird, "holpert" es bei mir ein wenig im Lesefluss, da ich das Handeln der Figuren nicht immer nachvollziehen konnte. Die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen, es gab Leid und Mitmenschlichkeit gleichermaßen und vor allen Dingen die Warnung, nicht den Deckmantel des Vergessens über die Vergangenheit zu legen. Mir hat es als geschichtlch interessierten Menschen gezeig, t wieviel es noch über die Vergangenheit für mich zu entdecken gibt und das noch mehr Menschen dafür sensibilisiert werden müssen.

Vier Sterne