Rezension

Ein gelungener Abschluss der Trilogie

Die zerbrochene Welt 03 - Ralf Isau

Die zerbrochene Welt - Weltendämmerung
von Ralf Isau

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der erste Band Die zerbrochene Welt hat mir sehr gut gefallen. Zwar hatte ich beim Lesen eine gewisse Eingewöhnungszeit, da bei diesem Buch wirklich viel neu vom Autor erschaffen wurde: die Welt mit ihren vielen Splittern, die auf dem Willen basierende Magie, die verschiedenen menschenähnlichen Geschöpfe und so manches mehr. Doch diese vielen neuen Dingen wurden so genau beschrieben und eingeführt, dass das Glossar am Ende zwar hilfreich, doch nicht wirklich notwendig war. Im zweiten Band wird nicht noch einmal lang und ausführlich wiederholt, was im Vorgängerband eingeführt wurde und was dort en detail geschah, da ist das Glossar mir beim Lesen des zweiten Bandes wirklich eine große Hilfe gewesen, da ich zwischen dem Lesen der beiden Bücher zu viel Zeit habe verstreichen lassen. Des Weiteren habe ich an Band zwei kirtisiert, dass das Buch direkt startet, ohne dem Leser etwas Zeit zu geben, die Charaktere erst einmal zu erleben, bevor die Handlung beginnt.
Band drei ist da zwar nicht gänzlich anders – wahrscheinlich ist das einfach Isaus Schreibstil, aber doch wesentlich besser. Das beste vorweg: Es gibt endlich eine Karte!!! Diese zeigt die Lage der Schollen zueinander in einem ganz bestimmten Moment und so konnte ich mir die Welt endlich richtig vorstellen. Das Buch beginnt mit einem Prolog mit einem Auszug aus “den Annalen von Berith”, in dem noch einmal alles wichtige wiederholt wird – das hätte ich für Band zwei auch gebraucht! Dann startet die Geschichte mit der Geburt von Tamaris kleiner Tochter und kurz darauf zerbricht seine heile Welt erneut und die Action geht los. Doch diese kurze Zeit vor der Geburt hat mir dennoch die Möglichkeit gegeben mich auf das Buch einzustellen und somit die Atmosphäre aufzubauen. Es ging zwar sehr schnell zur Sache, doch nicht sofort und dies ist ebenfalls wesentlich besser als in Band zwei.
Dennoch bleibt das Tempo auch in diesem Buch sehr hoch. Spannende Szenen reihen sich aneinander und den Charakteren wird keine Minute der Ruhe gegönnt. Dies hat leider den Nachteil, dass dann auch ein spannendes Finale keinen echten Höhepunkt mehr liefern kann, wenn die Spannung im Buch konstant hoch ist. So empfand ich das Finale als irgendwie unspektakülar. Dafür ist das Ende so, wie ich es am Ende einer Trilogie erwarte.
Isaus Schreibstil ist hier wieder flüssig, verständlich und bildhaft. Doch hat er noch in Band eins selbst die absurdesten Welten erschaffen durch seine Beschreibungen von Bauten, „Menschen“ und Tieren um sie vor den Augen des Lesers entstehen zu lassen, hat er dies bei dem Leser als bereits bekannt vorausgesetzt und konnte so nicht noch ein Sahnehäubchen auf den Kuchen setzen.

Fazit: Weltendämmerung ist der würdige Abschluss der Trilogie Die zerbrochene Welt. Temporeich, bildhaft und sehr spannend hat dieses Buch dieselben Qualitäten der Vorgänger, doch im Gegensatz zum zweiten Band gibt es hier einen für den Leser angenehmeren Start in das Buch. Diese Trilogie ist mit Sicherheit nicht das letzte, was ich von Ralf Isau lesen werde!