Rezension

Ein geniales Lesevergnügen

Frau Morgenstern und die Flucht -

Frau Morgenstern und die Flucht
von Marcel Huwyler

Bewertet mit 5 Sternen

Skurril, witzig, treffsicher

Violetta Morgenstern, Pensionärin und kreative Auftragskillerin im Namen des Staates, kommt in arge Bedrängnis, als ausgerechnet ihr Freund eliminiert werden soll. Die Situation gerät völlig außer Kontrolle, und plötzlich wird Violetta von den eigenen Leuten gejagt. Sie taucht gemeinsam mit ihrem Kollegen, Ex-Söldner Miguel Schlunegger, unter. Die Beiden arbeiten nun aus dem Untergrund heraus auf eigene Rechnung.

Der Autor Marcel Huwyler hat mich nicht nur mit seinem originellen Krimi, sondern auch mit seiner unnachahmlichen Sprache begeistert.

Die Geschichte ist vielschichtig, einfallsreich und skurril, dabei logisch und folgerichtig aufgebaut, die Handlung ist kurzweilig und spannend. Frau Morgenstern und mehr noch Herrn Schlunegger haben mich schnell verzaubert, beide haben ihr Herz am rechten Fleck und sind glaubhafte und trotz oder vielleicht sogar wegen ihrer Eigenarten authentische und anrührende Charaktere. Zusammen sind sie ein unschlagbares Team. Auch die Nebenfiguren haben ein Profil und werden greifbar, ich konnte sie mir alle gut vorstellen.

Marcel Huwylers Schreibstil ist klar und bildhaft, sehr sprachgewandt, schwarzhumorig mit viel Wortwitz, Wortspielen und mit genialen Wortschöpfungen, die unvermittelt mein Kopfkino anspringen lassen, etwa, wenn eine Frau verhühnert ins andere Zimmer eilt. Selbst wenn manche Wörter nicht erfunden, sondern schwyzerdütsch sind, das Lesevergnügen ist auf alle Fälle groß!

Obwohl ich beim Quereinstieg in die Reihe keine Verständnisprobleme hatte, werde ich auch die Vorgängerbände noch lesen. Derart witzige und gleichzeitig spannende Unterhaltung will ich mir nicht entgehen lassen.