Rezension

Ein hilfsbereites Pinguinmädchen und der Weihnachtsmann

Tinna, Tam Tam und der Weihnachtsmann
von Stephanie Trabitzsch

Bewertet mit 3 Sternen

Tolle Kernaussage, viel Potenzial in Bildern und im Text, aber es fehlte leider noch das "gewisse Etwas", um rund zu wirken. Es hat meine Tochter und mich leider nicht packen können.

Cover und Aufmachung:
Das Cover hat mich eigentlich von Anfang an angesprochen, der Pinguin wirkte so niedlich. Und ein Pinguin als Hauptperson in einer Weihnachtsgeschichte kommt auch eher selten vor.
Das Buch ist sehr hochwertig als Hardcover und mit glänzenden, stabileren Seiten, die nicht so einfach kaputt gehen können durch Kinderhände.

Inhalt:
Die Geschichte geht um das Pinguinmädchen Tinna, die auf der Reise zum Weihnachtsfest ihrer Tante dem Weihnachtsmann begegnet. Begleitet wird sie dabei von ihrem Stofftierpinguin Fräulein Tam Tam. Oder war alles nur ein Traum?

Mein Eindruck:
Die Bilder haben meiner kleinen Tochter und mir auf den ersten Blick sehr gut gefallen, aber letztendlich fehlte ihnen das "gewisse Etwas". Auf den meisten Bildern gab es wenig zu entdecken, es wurde oft nur das Notwendigste gezeichnet. Noch dazu war die Zeichenart etwas "grob" und die Farbtöne oft eher pastellartig. Es fehlte für ein Weihnachtsbuch an warmen Farben und etwas mehr Ausschmückung für meinen Geschmack. Von den insgesamt 12 Illustrationen gefielen mir und meiner Tochter 3 besonders, weil es auf ihnen sehr viel zu entdecken und dazu zu erzählen gab.

Vom Umfang her fand ich die Geschichte genau passend. Meine Tochter (2 J.) konzentriert sich nicht gerne auf lange Geschichten, guckt mehr die Bilder an, und wenn die nicht mehr interessant sind oder man die Geschichte nicht mehr anhand der Bilder frei nacherzählen kann, sagt sie immer "weiter, weiter... " um dann schnell das "Ende!" des Buches zu verkünden. Aber hier die 4 oder 5 Zeilen habe ich grade noch gelesen bekommen, bevor ihre eifrigen Finger wieder weiter blättern wollten.
Da das Buch aber so groß im Format ist, hätte ich die Schrift etwas größer gewählt, sodass es nach mehr auf der Seite aussieht bzw. der Text nicht so verloren aussieht. Das ganze Buch hätte im Prinzip aber auch gerne insgesamt in einem etwas kleineren Format gemacht werden können.

Beim Vorlesen haben mich einige Kleinigkeiten gestört: erst bin ich über die Namen der Pinguine gestolpert, die alle sehr ähnlich sind und auch nicht mein Geschmack waren, aber über Geschmack lässt sich ja streiten. Dann gab es eine Satzkonstruktion, die ich nicht so gelungen fand und letztendlich fehlte es mir doch an der ein oder anderen Stelle an einem sauberen Übergang bzw. ein oder zwei Sätzen, die den nächsten Abschnitt einleiten oder einfach die Hintergründe etwas ausschmücken. Ich finde es schwer zu erklären, aber so wie bei den Bildern fehlte einfach wieder das Besondere, so dass weder meine Tochter noch ich wirklich von der Geschichte gepackt waren. Nach einmal durchlesen war das Buch nicht mehr interessant. Es gibt Bilderbücher, die wir tausendmal durchblättern und lesen müssen, aber dieses wird leider nicht dazu zählen.

Die Kernbotschaft des Buches um das strickende, hilfsbereite Pinguinmädchen Tinna war für mich eigentlich das Highlight, das es in die Kategorie "Weihnachtsgeschichte" passend und überhaupt lesenswert machte.

Fazit:
Tolle Kernaussage, viel Potenzial in Bildern und im Text, aber es fehlte leider noch das "gewisse Etwas", um rund zu wirken. Es hat meine Tochter und mich leider nicht packen können.